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Medizinnobelpreis

Vater der In-vitro-Befruchtung geehrt

05.10.2010  17:20 Uhr

Von Daniela Biermann / Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den geistigen Vater des ersten Babys aus dem Reagenzglas, verkündete das schwedische Nobelpreis-Komitee am Montag in Stockholm. Der Brite Robert G. Edwards entwickelte die sogenannte In-vitro-Fertilisation (IVF), die künstliche Befruchtung.

Edwards habe mit dieser Technik gegen damalige gesellschaftliche Vorbehalte gekämpft und so die Geburt von bislang etwa vier Millionen Menschen ermöglicht. Laut Pressemitteilung des Karolinska-Instituts kann weltweit mehr als jedes zehnte Paar auf der Welt keine Kinder auf natürlichem Wege zeugen. Der heute 85-jährige Edwards entwickelte in den 1950er-Jahren die Idee, diesen Paaren auf künstlichem Wege zu helfen. Dazu untersuchte er die Mechanismen der menschlichen Fortpflanzung und startete Versuchsreihen, in denen er weibliche Eizellen in Zellkulturen befruchtete. Der Erfolg seiner Arbeit: Am 25. Juli 1978 wurde Louise Brown, das erste Reagenzglasbaby der Welt geboren. Damit begründete Edwards zusammen mit seinen Kollegen eine neue Disziplin, die Fortpflanzungs- oder Reproduktionsmedizin.

In den 1950er-Jahren wollte Edwards zunächst bereits bekannte Experimente mit Eizellen von Kaninchen mit menschlichen Zellen wiederholen. Dabei wurde Sperma in ein Reagenzglas mit Eizellen gegeben. Bei menschlichen Oocyten funktionierte die Befruchtung auf diese einfache Weise jedoch nicht. Daraufhin untersuchten Edwards und mehrere andere Wissenschaftler den Lebenszyklus menschlicher Eizellen genauer. Sie fanden heraus, wie diese reifen, wie Hormone dies steuern und zu welchem Zeitpunkt die Eizellen bereit für eine Befruchtung sind. Auch an der genaueren Beschreibung der Funktionsweise männlichen Spermas war Edwards beteiligt.

 

1969 gelang es ihm erstmals, eine menschliche Eizelle im Reagenzglas künstlich zu befruchten. Doch die verschmolzene Zygote entwickelte sich nicht weiter. Edwards nahm an, dass Eizellen, die in den Eierstöcken weiter gereift waren, besser geeignet wären, und suchte nach Methoden, um diese schonend zu entnehmen. Zusammen mit dem Gynäkologen Patrick Steptoe entwickelte er eine sichere Entnahmemethode reifer Oocyten mittels Laparoskopie (Bauchspiegelung). Mithilfe der so gewonnenen Eizellen gelang Edwards die Erschaffung einer achtzelligen Zygote, die verpflanzungsfähig war. Zusätzlich untersuchten Edwards und Steptoe die Hormonspiegel von Frauen und bestimmten so den besten Zeitpunkt für eine künstliche Befruchtung.

 

Am Menschen war die IVF-Technik erstmals 1978 bei der Britin Lesley Brown erfolgreich. Ihre Tochter Louise kam am 25. Juli per Kaiserschnitt nach einer regulären Schwangerschaft auf die Welt. Sie, wie viele andere »Retortenbabys«, hat heute selbst ein Kind. /

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