Pharmazeutische Zeitung online
Sehstörungen

Getrübte Sicht trotz Adleraugen

27.09.2017  10:50 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Nicht immer liegt es an den Augen, wenn Patienten an Sehstörungen leiden. »Es gibt Fälle, in denen der Patient nichts sieht – der Arzt aber auch nicht«, sagte Professor Dr. Klaus Rüther, niedergelassener Augenarzt in Berlin, bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in Berlin. Könne der Arzt an den Augen keine Erkrankung erkennen, seien die Ursachen für Sehstörungen meist in Beeinträchtigungen der Sehbahn oder der Sehrinde zu suchen.

 

»Die wichtigste Untersuchung in diesen Fällen ist die Gesichtsfelduntersuchung«, informierte Rüther. Anhand des ermittelten Gesichtsfeldausfalls sei oft zu erkennen, wo der Schaden zu vermuten ist. Ein Alarmzeichen sei beispielsweise ein Ausfall des schläfenseitigen Gesichtsfelds beider Augen. Er deute auf eine Störung der Sehnervkreuzung hin. »Die Ursache sind häufig Tumoren der Hypophyse, die auf die Sehnervkreuzung drücken«, erklärte Rüther.

Sei nur ein Auge von der Sehstörung betroffen, müsse der Auslöser dagegen vor der Kreuzung des Sehnervs liegen. Meistens sei das eine Entzündung des Sehnervs, auf die auch eine schlechtere Reaktion der Pupille des jeweiligen Auges auf Licht hindeute. Bei Störungen der höheren Sehbahn, die hinter der Sehnervkreuzung liegt, seien wiederum beide Augen betroffen, dann aber jeweils an der gleichen Seite. »Hier spielen häufig Durchblutungsstörungen eine Rolle, etwa ein Schlaganfall.«

 

Ist nicht die Sehbahn, sondern die Sehrinde im Gehirn geschädigt, spricht man anstatt von Sehstörungen von Wahrnehmungsstörungen. Als Beispiel nannte Rüther die Simultanagnosie, bei der der Patient die Einzelheiten der Umgebung zwar sieht, aber nicht zu einem Gesamtbild kombinieren kann. Dies sei häufig ein Vorbote einer Demenz.

 

Eine spezielle Form der zerebralen Sehstörung sei die Schwachsichtigkeit (Amblyopie). Hierbei wird ein Auge vom Gehirn quasi abgeschaltet, es erlernt das Sehen nur unzureichend. »Das Auge ist völlig normal, das Gehirn kann den Seheindruck aber nicht verwerten«, erklärte der Ophthalmologe. Etwa 5 Prozent der Bevölkerung sei von Amblyopie betroffen. Als Ursachen kämen beispielsweise Schielen in Betracht oder eine eigentlich notwendige Brille, die nicht verordnet wurde. Das schwächere Auge lasse sich durch möglichst frühzeitiges Abkleben des stärkeren trainieren – doch das geht natürlich nur, wenn das Problem bekannt ist. »Unter anderem deshalb plädieren wir Augenärzte dafür, dass Kinder spätestens mit zweieinhalb bis drei Jahren das erste Mal augenärztlich untersucht werden«, sagte Rüther. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
BerlinAugen

Mehr von Avoxa