Pharmazeutische Zeitung online
COPD

Therapie auch ohne Steroide

23.09.2014  16:59 Uhr

Von Rolf Thesen / Werden Patienten mit einer schweren chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) gleichzeitig mit einem lang wirksamen β-2-Sympathomimetikum (LABA) und einem lang wirksamen Muskarin-Ant­agonisten (LAMA) behandelt, kann die Therapie mit inhalativen Stero­iden ausschleichend beendet werden, ohne dass es zu einer Zunahme der COPD-Exazerbationen kommt.

 

Das ist das Ergebnis einer randomisierten Studie, deren Ergebnisse im Fach­magazin »New England Journal of Medicine« veröffentlicht sind. Allerdings gibt es einen Wermutstropfen: Es kam zu einem allmählichen Abfall der Lungenfunktion (FEV1). An der WISDOM-Studie (Withdrawal of Inhaled Steroids during Optimized Bronchodilator Management) nahmen 2485 Patienten mit schwerer COPD teil. Studienziel war es, zu untersuchen, wie sich das allmäh­liche Ausschleichen einer Steroidtherapie auf die Exazerbationen bei der COPD auswirkt.

Alle Patienten erhielten zunächst über sechs Wochen eine inhalative Tripeltherapie, bestehend aus dem LAMA Tiotropium, dem LABA Salmeterol und dem Steroid Fluticason. In der anschließenden Randomisierungsphase setzte die eine Hälfte die Dreifachtherapie in der gleichen Dosierung fort, die andere Hälfte dagegen setzte das Steroid Fluticason langsam ab. Der primäre Endpunkt während der zwölfmonatigen Studiendauer war die Zeit bis zu den ersten mittelschweren oder schweren COPD-Exazerbationen.

 

In beiden Gruppen kam es zu keinem wesentlichen Anstieg der Exazerbationen. Jedoch fiel bei den Patienten ohne Corticoid nach dem Ende der Ausschleichphase von Fluticason (18. Woche) die Einsekundenkapazität (FEV1) um 38 ml ab und nahm im Verlauf der Therapie weiter ab. So wurde in der 52. Woche ein Abfall auf 43 ml gemessen. Das ist ein deutlicher Hinweis auf eine mögliche Verschlechterung der Lungenfunktion.

 

Individuell entscheiden

 

Bei COPD-Patienten mit häufigen Exazerbationen wird in der Regel eine Behandlung mit inhalativen Corticoiden in Kombination mit lang wirksamen Bronchodilatatoren empfohlen. Jedoch ist der Vorteil des inhalierten Corticoids neben zwei lang wirkenden Bronchodilatatoren nicht vollständig erforscht, so die Autoren der von Boehringer Ingelheim geförderten Studie.

 

Es gibt sicher Gründe, in manchen Fällen auf die Gabe eines Corticoids zu verzichten. So können, auch bei inhalativer Anwendung, insbesondere bei längerfristiger Gabe unerwünschte Wirkungen auftreten. Dazu gehören Candida-Infektionen, Veränderungen der Stimme und eine Verminderung der Knochendichte. Zudem ist nicht auszuschließen, dass Patienten unter der Therapie mit inhalativen Steroiden anfälliger sind für eine Pneumonie. Andererseits könnte, wie die Studie zeigt, durch das Weglassen des Corticoids die Lungenfunktion abnehmen, sodass im Einzelfall entschieden werden muss, ob das Corticoid auf Dauer weggelassen werden kann. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa