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Krank vor Angst

Datum 28.09.2010  14:32 Uhr

Angsterkrankungen sind die am häufigsten diagnostizierten psychischen Erkrankungen. Dies liege nicht unbedingt an der hohen Inzidenz der Störung, sondern an deren Wahrnehmung in der Gesellschaft, sagte Dr. Kristina Leuner vom Pharmakologischen Institut für Naturwissenschaftler der Universität Frankfurt am Main.

»Angst kennt jeder.« Daher liege die Hemmschwelle, über Ängste zu sprechen und deswegen einen Arzt aufzusuchen, niedriger als bei anderen psychischen Erkrankungen. Etwa 16 Prozent der Bevölkerung entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Angststörung. Dabei sind verschiedene Formen zu unterscheiden. Zu den phobischen Störungen zählen die Agoraphobie (Angst vor Menschenansammlung und öffentlichen Plätzen), die soziale Phobie (Angst vor sozialen Situationen) und spezifischen Phobien, die sich auf konkrete Dinge oder Situationen wie Spinnen, Hunde, Blut, Fliegen oder Dunkelheit beziehen. Davon abzugrenzen sind die Angststörungen, zu denen die Panikstörung, die durch unerwartete, ohne erkennbare Gefahr auftretende Panikattacken gekennzeichnet ist, und die generalisierte Angststörung (mit erhöhtem Angstniveau, aber ohne Paniksymptome) zählen. »Angststörungen sind häufig mit Depressionen gekoppelt«, berichtete Leuner. »Dass beides zusammenkommt, ist die Regel, nicht die Ausnahme.« Das erschwere die Diagnose. Ärzte würden häufig nur einen Teil erkennen und therapieren.

 

»Wichtig für Apotheker ist es zu wissen, dass es wirksame und gut verträgliche Therapiemöglichkeiten gibt«, sagte die Apothekerin. Ein wichtiges Standbein bei allen Angsterkrankungen ist die kognitive Verhaltenstherapie, die ausgesprochen wirksam ist. Besonders gute Effekte erzielt sie in Kombination mit einer medikamentösen Therapie. Mittel der Wahl bei Panikstörungen sind SSRI und Benzodiazepine. »Diese Kombination sollte aber nur zu Beginn der Behandlung eingesetzt werden, bis die Wirkung des Antidepressivums greift«, sagte Leuner. Wegen der Suchtgefahr sollten die Benzodiazepine dann rasch wieder abgesetzt werden. Um dies sicherzustellen, könnte man den Patienten bei einer Erstverordnung dieser Kombination fragen, wann er den nächsten Arzttermin hat. Bei den SSRI sei zu bedenken, dass sie wegen möglicher Schlafstörungen morgens und wegen gastrointestinalen Störungen zu den Mahlzeiten einzunehmen sind. Sie führen anders als andere Psychopharmaka nicht zu einer Gewichtszunahme, sondern zu einem Gewichtsverlust, was besonders von jungen Frauen als positiv empfunden wird, berichtete Leuner.

 

Bei einer generalisierten Angststörung und auch bei der Sozialphobie sind SSRI und Venlafaxin Mittel der Wahl. Vorteil von Venlafaxin sei, dass es nicht sedierend wirkt und weniger Nebenwirkungen als Trizyklika aufweist. Nachteilig sei jedoch, dass es den Blutdruck erhöht, der zu Beginn einer Therapie daher überwacht werden müsste. /

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