Pharmazeutische Zeitung online

Hängepartie

20.09.2017  10:30 Uhr

Es hätte ein spektakulärer Apothekertag werden können. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ließ keinen Zweifel daran, dass er weiterhin zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln steht (lesen Sie dazu auch Rezeptpflichtige Arzneimittel: Gröhe steht fest zum Versandverbot). Seine Parteikollegin Maria Michalk sowie Kathrin Vogler (Die Linke) ließen ebenfalls keinen Zweifel aufkommen, dass sie in ­dieser Frage die Ansicht des Ministers vollständig teilen. Das galt auch für die Vertreter der Pharmaverbände. Unisono machten sie sich bei der Eröffnung der Expopharm dafür stark, den Rx-Versandhandel zu verbieten. Dass auch der Leitantrag des Geschäftsführenden ABDA-Vorstands pro Rx-Versandverbot von allen Delegierten unterstützt wurde, ist keine Überraschung, aber ein Zeichen für Geschlossenheit.

 

Dennoch blieb die Euphorie ob der internen Einigkeit aus. Das lag nicht an den Anwesenden, sondern an denen, die nicht zum Apothekertag ­kamen. Von den Vertretern der Parteien, die das Versandverbot ablehnen, kam niemand nach Düsseldorf. Dabei ist die NRW-Hauptstadt verkehrstechnisch gut aufgestellt. Es ist ein Armutszeugnis, dass eine funktionierende Arzneimittelversorgung SPD und Grünen nicht so wichtig ist. Offenbar wollte man sich der zu erwartenden Kritik entziehen. Für ­Politiker ist dies eine merkwürdige Reaktion. Erst gehen sie mit dem EuGH-Urteil in den Wahlkampf, dann tauchen sie unter. Kein schönes Verhalten. Für die Apotheker geht deshalb die Hängepartie um das Rx-Versandverbot ­weiter. Vermutlich wird es Winter, bis die Koalition steht.

 

Auch wenn der Apothekertag nicht den Durchbruch beim Versandverbot brachte, gab es spannende Entwicklungen. Dazu gehört auch die ­Diskussion um die Digitalisierung, die auf der Expopharm deutlich präsenter war als beim Apothekertag. Vor allem Softwarehäuser und Rechenzentren treiben die Entwicklung voran. Ein Beispiel ist die von VSA und LAV Baden-Württemberg konzipierte digitale Rezeptsammelstelle, die die Versorgung auf dem Land verbessert (lesen Sie dazu Kooperation: Rezeptsammelstellen werden digital).

 

Insgesamt zurückhaltender bei der Digitalisierung waren die Delegierten. »Ich stehe hier im Konflikt von Chancen und Risiken«, sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Die Apotheker sollten die Chancen nutzen. Er dankte aber auch den Kollegen, die zur Vorsicht mahnen. Er selbst sieht die Digitalisierung als Technik. Wichtig sei es, zu erhalten, was nicht ersetzbar ist. Bei aller Skepsis wusste aber auch Schmidt, dass die Digitalisierung ein steter Begleiter der Apotheker bleiben wird.

Daniel Rücker

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