Pharmazeutische Zeitung online
Podiumsdiskussion

Rezeptur mit guter Zukunft

20.09.2017  10:26 Uhr

Die Rezepturherstellung ist ein ­entscheidender Teil der Berufsausübung der Apotheker und wird auch in Zukunft nichts von ihrer Bedeutung verlieren. Dies gilt ­sowohl für die öffentliche als auch für die Krankenhausapotheke. Die ­Rezeptur ist unverzichtbar – darin stimmten die Diskutanten bei der Pharma-World-Runde zur Zukunft der Rezeptur überein.

Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, wies auf die großen Fortschritte hin, die – auch zusammen mit der Ärzteschaft – bei der Verbesserung der Rezepturqualität erreicht wurden. Die zunächst von vielen Kollegen kritisierte Plausibilitätsprüfung habe zur Qualitätsverbesserung beigetragen. »Rezepturarzneimittel sind notwendig und anerkannt und die Leistung der Apotheker auch«, so Kiefer. Die Apotheker könnten im Rezepturbereich Vorreiter sein, betonte Dr. Holger Reimann vom DAC/NRF am Beispiel von Cannabis. Als dessen medizinischer Einsatz erlaubt wurde, hätten die Rezeptur-Experten rasch gehandelt und Vorschriften entwickelt. »So können wir Standards setzen.« Ein aktuelles Beispiel sei Mupirocin-Nasensalbe. Sind Fertigarzneimittel nicht (mehr) verfügbar, könnten Rezepturarzneimittel die therapeutische Lücke füllen.

 

Dass dies im Krankenhaus vielgeübte Praxis ist, bestätigte Dr. Michael Ober von der Apotheke der Universitätsklinik Heidelberg. Bei den unsterilen Rezepturen dominierten seit vielen Jahren ­Mupirocin-Zubereitungen. Jedoch gehe der weitaus größte Teil der Rezeptur aus der Uni-Apotheke in die pädiatrischen Abteilungen. Gerade die Ärzte in der Kinderkardiologie und -onkologie benötigten häufig Rezepturen, da es keine Fertigarzneimittel für die kleinen Patienten gibt. Ober beschrieb die anspruchsvolle pharmazeutische Aufgabe: »Wir suchen und finden Lösungen für die Arzneimitteltherapie, auch mit sehr speziellen Rezepturen, die wir teilweise vorher noch nie angefertigt haben.«

 

Kinderarzneimittel

 

Weiterentwicklungen bei pädiatrischen Arzneiformen, zum Beispiel in der Kapselherstellung, sind auch eine Domäne für das DAC/NRF, erklärte Reimann. Um die Herstellung und Qualität von extrem niedrig dosierten Kinderarzneimitteln zu sichern, wurde das Herstellverfahren geändert. »Das Kapitel Kapseln im DAC/NRF wird laufend aktualisiert«, so Reimann.

 

Wie sehr die gestiegenen Anforderungen Industrie-Unternehmen und deren Mitarbeiter beeinflussen, beschrieb Ulrich von der Linde, geschäftsführender Gesellschafter bei Caelo. »Wir haben uns gewandelt zu einem echten pharmazeutischen Hersteller.« Eine künftige Aufgabe werde sein, möglichst schnell auf Anforderungen des Markts zu reagieren, zum Beispiel bei Nicht-Verfügbarkeit von Fertigarzneimitteln, und qualitativ hochwertige Rezeptursub­stanzen bereitzustellen.

 

Bleibt der Anspruch bestehen, dass auch in Zukunft in jeder Apotheke Rezepturen auf hohem Niveau hergestellt werden? Die Frage des Moderators Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz beantwortete Kiefer ohne Zögern: »Ja, das wird es geben!« Im Perspektivpapier 2030 hätten sich die Apotheker klar bekannt zur patientennahen flächendeckenden Versorgung. Jede Apotheke solle Rezepturen herstellen können.

 

Die Rezeptur als ein zentrales Element der Berufsausübung muss laut Kiefer ihren Platz in der Fortbildung und bei großen Kongressen haben. Und im Studium, ergänzte Ober. Die Rezeptur in der Krankenhausapotheke sei viel anspruchsvoller und spannender als die Technologie, die er im Studium gelernt habe. Im Studium müssten die tatsächlich relevanten Arzneiformen und ­Anforderungen gelehrt werden. /

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