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Statine schützen vor mikrovaskulären Folgekomplikationen von Diabetes

15.09.2014  14:53 Uhr

Rolf Thesen / Entwarnung für neu diagnostizierte Typ-2-Diabetiker: Eine vorherige Einnahme von Statinen erhöht nicht das Risiko, an den bekannten mikrovaskulären Komplikationen wie Neuropathie oder Retinopathie zu erkranken. Im Gegenteil: Die Statine scheinen einen protektiven Effekt zu haben. Hinweise darauf gibt eine dänische Fall-Kontroll-Studie mit mehr als 60 000 Patienten. Die Ergebnisse sind im Fachjournal »The Lancet Diabetes & Endocrinology« veröffentlicht (doi: 10.1016/S2213-8587(14)70177-9).

 

Bekannt ist, dass Statine aufgrund ihrer Cholesterol-senkenden Eigenschaften das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall bei Typ-2-Diabetikern reduzieren. Ob sie auch Einfluss auf die Entwicklung von mikrovas­ku­lären Komplikationen haben, war bislang unklar, lag jedoch nahe, da Statine den Glucosespiegel erhöhen können.

 

Vor diesem Hintergrund wählte das Team von Professor Dr. Børge G. Nordestgaard von der Universitätsklinik Kopenhagen für seine Untersuchung in ganz Dänemark Patienten im Alter von 40 Jahren oder älter nach dem Zufallsprinzip aus, bei denen die Diabetes­erkrankung zwischen Januar 1996 und Dezember 2009 diagnostiziert wurde. Die Forscher verglichen das Auftreten mikrovaskulärer Kompli­kationen bei 15 679 Patienten, die regelmäßig vor ihrer Diabetes-Diagnose Statine eingesetzt hatten, mit dem bei 47 037 Patienten, die keine Statine vor der Diagnose angewendet hatten. Das Ergebnis – nach einem medianen Follow-up von 2,7 Jahren (maximal 13 Jahre) – überraschte: Bei den Statin-Anwendern war die Wahrscheinlichkeit, an einer diabetischen Neuropathie zu erkranken, um 34 Prozent niedriger als bei denen, die keine Statine einnahmen. Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer diabetischen Retinopathie lag um 40 Prozent niedriger, 12 Prozent geringer war das Risiko eines Gangräns. Dagegen war das Risiko einer diabetischen Nephropathie in den beiden Gruppen vergleichbar.

 

Die Ergebnisse müssen nun durch weitere randomisierte Studien bestätigt werden. Zudem ist der Mechanismus zu klären, der zu einer möglichen Schutzwirkung der Statine beiträgt. Vermutlich dürften es nicht die lipidsenkenden Eigenschaften, sondern eher antiinflammatorische Effekte sein, die die Progression mikrovaskulärer Komplikationen in Auge und Niere verhindern beziehungsweise verlangsamen. /

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