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Operationen

Große regionale Unterschiede

15.09.2014  16:43 Uhr

Von Anna Hohle / In bestimmten Regionen Deutschlands werden sehr viel mehr Menschen operiert als in anderen. Das haben Forscher von OECD und Bertelsmann-Stiftung herausgefunden. Einen medizinischen Grund gibt es dafür nicht.

Ob ein Patient operiert wird, scheint in Deutschland nicht immer nur von seinem Gesundheitszustand, sondern häufig auch von seinem Wohnort abzuhängen. Das haben Untersuchungen der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD und der Bertelsmann Stiftung ergeben. Seit 2007 notierten die Forscher, wie häufig Ärzte in den verschiedenen deutschen Landkreisen das Skalpell zückten. Ergebnis: Die Häufigkeit der Eingriffe unterscheidet sich in den einzelnen Regionen so stark, dass dies medizinisch nicht zu erklären ist.

 

Auffällige Abweichungen

 

Auch Unterschiede in der Altersstruktur der Bevölkerung können den Wissenschaftlern zufolge kein Grund dafür sein, dass etwa in bestimmten Regionen achtmal häufiger Mandeloperationen bei Kindern durchgeführt werden als in anderen. So unterziehen sich in Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz 107 von 10 000 Kindern diesem Eingriff. In Sonneberg, Thüringen, sind es nur knapp 13.

 

Ähnlich sieht es bei anderen Operationen wie Blinddarm- und Prostataentfernungen oder Kniegelenkimplantationen aus. Für die Bertelsmann-Stiftung sind diese auffälligen Abweichungen ein Zeichen dafür, dass Patienten in vielen Gegenden Deutschlands über- oder unterversorgt werden.

 

Den Ärztekammern empfiehlt die Organisation, diese Regionen zu überprüfen und etwa das Einhalten von Leitlinien strenger zu kontrollieren. CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn erklärte, es dürfe nicht vom Wohnort abhängen, ob jemand operiert wird oder nicht. »Offensichtlich gibt es bei der Stellung der Indikation ein Qualitätsproblem. Im Sinne der Patienten müssen wir das lösen«, erklärte Spahn.

 

Regionale Unterschiede bei der Operationshäufigkeit scheinen allerdings nicht allein ein deutsches Problem zu sein: In anderen europäischen Ländern konnten die Wissenschaftler die gleiche Entwicklung beobachten. /

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