Pharmazeutische Zeitung online
Vorsorge

Öfter mal zum Augenarzt

16.09.2013  14:35 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Seit die Krankenkassen Sehhilfen nur noch in Ausnahmefällen erstatten, gehen viele Menschen – wenn überhaupt – nur noch selten zum Augenarzt. Kontrollen sind aber wichtig, da schwerwiegende Augenerkrankungen sonst unerkannt bleiben können. Das gilt vor allem für Diabetiker, Kontaktlinsenträger und kleine Kinder.

Der regelmäßige Gang zum Augenarzt kann sich für Diabetiker künftig doppelt auszahlen. Denn der Ophthalmologe kontrolliert nicht nur die Netzhaut auf erste Anzeichen einer diabetischen Retinopathie. Mithilfe eines an der Universitäts-Augenklinik Rostock entwickelten speziellen Augenmikroskops kann er auch die Hornhaut des Patienten sehr viel genauer begutachten als bisher. Diese Untersuchung kann erste Anzeichen der diabetischen Neuropathie aufdecken, lange bevor sich die Nervenschädigung an anderer Stelle, beispielsweise den Füßen, bemerkbar macht.

»Die Methode könnte außerdem helfen, bessere Medikamente zur Behandlung der Neuropathie zu entwickeln, wenn sie im Rahmen klinischer Studien zur Überprüfung der Wirksamkeit neuer Präparate eingesetzt wird«, erklärte Professor Dr. Rudolf Guthoff, Direktor der Rostocker Klinik, bei einer Pressekonferenz in Berlin. Er stellte dort zusammen mit anderen Vertretern der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) Schwerpunkte des Mitte September stattfindenden Kongresses der Fachgesellschaft vor.

 

Schon die Kleinsten screenen

 

Handelt es sich beim sogenannten Rostock Laser Scanning Mikroskop um ein hochspezielles Instrument, das bislang nur in wenigen universitären Zentren zum Einsatz kommt, ist die Untersuchung kleiner Kinder etwas, das jeder niedergelassene Augenarzt leisten kann – wenn man ihn denn lässt. Und genau hier liegt ein Problem, auf das Professor Dr. Wolf Lagrèze von der Universitäts-Augenklinik Freiburg hinwies.

 

»Wir brauchen ein augenärztliches Screening für Kinder, denn es gibt gravierende Augenerkrankungen, die frühzeitig erkannt und behandelt werden müssen«, sagte Lagrèze. Das orientierende Sehscreening, das als Teil der U-Untersuchungen von Kinder- und Jugendärzten vorgenommen wird, reiche nicht aus. Darauf hätten die Berufsverbände der Pädiater und der Ophthalmologen bereits mehrfach hingewiesen. Abgesehen von organischen Augenerkrankungen wie etwa dem angeborenen grauen oder grünen Star, seien auch eine höhere Weitsichtigkeit, ungleiche Brechkraft der beiden Augen und Schielen dringend behandlungsbedürftig, um Spätschäden zu vermeiden.

 

Kontaktlinsen: Hygiene und Kontrollen

 

Eine Personengruppe, die ebenfalls regelmäßig zum Augenarzt gehen sollte, sind Kontaktlinsenträger. Sie sind besonders anfällig für Hornhautentzündungen, meist verursacht von Bakte­rien, Viren oder Pilzen. »Die Symptome sind stets dieselben: rote und tränende Augen, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und schlechtes Sehen«, sagte Professor Dr. Berthold Seitz, Präsident der DOG. Der Auslöser einer Keratitis sei nicht immer leicht zu erkennen. Die richtige Bestimmung des Erregers sei aber extrem wichtig, da es sich in etwa 5 Prozent der Fälle um Akanthamöben handele.

 

Von diesen Einzellern gebe es zwei Formen. »Die Trophozoiten lassen sich gut bekämpfen. Wenn man sie aber mit Cortison beträufelt, kapseln sie sich ein und sind dann kaum noch zu erreichen«, so Seitz. Schlimmstenfalls könne eine Akanthamöben-Infektion bis zur Erblindung führen. Häufigste Ursachen sind mangelnde Hygiene und zu langes Tragen weicher Linsen. Kontaktlinsenträger sollten ihre Linsen daher regelmäßig wechseln, nie mit Leitungswasser reinigen und halbjährlich zur Kon­trolle zum Augenarzt gehen. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa