Pharmazeutische Zeitung online
Malaria

Impfung für Mücken

21.09.2010  13:13 Uhr

Von Mada Chahoud / Bereits den Überträger der Malaria, die Anopheles-Mücke, zu impfen, ist ein neuer Ansatz bei der Bekämpfung des Parasiten. Dem sind Forscher um Janneth Rodrigues vom Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten in Bethesda auf die Spur gekommen.

Die Mücken erliegen dem Malariaerreger genauso wie der Mensch. Da aber viele Mücken die Infektionen mit Plasmodien überleben können, untersuchten die Forscher das Immunsystem dieser Tiere genauer. Eine Gruppe von Mücken wurde durch verseuchtes Mäuseblut mit dem Parasiten infiziert. Als Vergleichsgruppe dienten Mücken, die nicht infiziert waren. Eine Woche später bekamen beide Gruppen infiziertes Mäuseblut als Nahrung. Die vorab infizierte Gruppe konnte den Erreger um ein 10-Faches besser bewältigen als die Kontrollgruppe, berichten die Forscher in einer Onlineveröffentlichung des Fachjournals »Science now« (doi: 10.1126/science.1192049).

Im Blut der infizierten Mücken wurde eine dreifach höhere Zahl an Granulozyten gefunden. Da der Parasit die Darmwand der Insekten schwächt, und dadurch Bakterien der Darmflora in den Organismus gelangen können, kamen die Forscher zu der Annahme, dass dies die Immunantwort beeinflussen könnte. Dies wurde in einem zweiten Experiment bestätigt: Den infizierten Mücken gaben die Forscher Antibiotika, um ihre Darmbakterien zu dezimieren. Das Ergebnis war, dass die vorab infizierte Gruppe diesmal keine höheren Granulozytenwerte aufwies und genauso viele Tiere dieser Gruppe starben wie in der Kontrollgruppe. Co-Autorin Carolina Barillas-Mury vermutet, dass die Bakterien als eine Art Trigger fungieren und neue Immunzellen heranreifen lassen.

 

Um das Ziel der Studie, eine Malaria­impfung an Insekten zu testen, gaben die Forscher den Mücken Serum von infizierten Insekten, aus dem sie die Immunzellen entfernt hatten. Bekamen die Versuchstiere daraufhin infiziertes Mäuseblut, verlief die Infektion weniger stark, und es erkrankten 40 Prozent weniger Tiere. »Dies zeigt, dass es im Blut der Mücken einen Faktor geben muss, der die Proliferation von Immunzellen bewirkt«, sagte Barillas-Mury. »Wenn wir genau diesen Faktor nachmachen könnten und die Mücken oder Moskitonetze damit besprühten, würde man die Mücken gegen die Infektion immunisieren können«, so die Forscherin. Da die Mücken einen entscheidenden Vektor bei der Übertragung der Malaria auf den Menschen darstellen, könnte dies die Krankheitslast beim Menschen reduzieren. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa