Pharmazeutische Zeitung online

Gute Pharmazie für alle Patienten

21.09.2010  18:19 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, Weimar / Braucht der Patient einen Apotheker zur sicheren Arzneimittelversorgung? Wie vertraulich soll Beratung sein, und muss künftig noch jede Apotheke Rezepturen anfertigen? Fragen, über die bei der ZetA-Akademie in Weimar heftig diskutiert wurde.

Sicher ist noch nichts: Das inoffizielle Papier zur Novellierung der Apothekenbetriebsordnung liegt wieder beim Gesundheitsministerium, und bislang gibt es keinen Referentenentwurf. Dennoch zeigen die Diskussionen, welche Zielrichtung der Gesetzgeber verfolgt. Die Debatte im Berufsstand ist entfacht. Eine gute Plattforum zur Diskussion bot das Seminar von Ministerialrat Dr. Walter Frie, Referatsleiter Pharmazie im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium, Düsseldorf, und Dr. Ute Stapel, Amtsapothekerin in Hamm, bei der ZetA-Akademie in Weimar.

 

Die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung soll das Kernelement der Apothekenbetriebsordnung bleiben. »Ziel ist es, gute Pharmazie in der Fläche für alle Patienten zu bieten«, sagte Frie. Die Novellierung solle die Verantwortung des Apothekers als Arzneimittelfachmann deutlich stärken. Er müsse sein Wissen zum Nutzen des Patienten einsetzen.

 

Für den Ministerialen hat der Kontakt zum Kunden oberste Priorität: »Wir brauchen den Apotheker vorne in der Beratung.« Er müsse sich persönlich um den Kunden kümmern. In jedem Fall sei der Apothekenleiter dafür verantwortlich, das Personal nach seinen Kenntnissen und Fähigkeiten einzusetzen. Die Position der Thüringer Apotheker war eindeutig: Erhöhte Berufspflichten ja, mehr Bürokratie nein. Man brauche vielmehr dringend einen Bürokratieabbau, um die Präsenz im Handverkauf sichern zu können. Nach bisherigen Plänen des Gesetzgebers sollen die Apotheker mehr Verantwortung für die Arzneimitteltherapiesicherheit übernehmen. Laut Frie sollen sie bei jeder Arzneimittelabgabe aktiv eine Beratung anbieten, und die müsse in »ausreichend vertraulicher Atmosphäre« stattfinden.

 

Der Gedanke mangelnder Feinfühligkeit und Diskretion in Apotheken erboste Diskutanten. Man habe nach dem Willen des Gesetzgebers Beratungsecken und -räume geschaffen und nutze diese für sensible Gespräche. Doch Stapel hält langfristig auch räumliche Veränderungen für nötig. Wer Umbauten plane, sollte sich bereits um Vertraulichkeit bemühen.

 

Zur Stärkung der Beratungsleistung ist auch eine verpflichtende Fortbildung im Gespräch. Dies sei nicht wirklich neu. sagte Frie. Auch heute könne man die Fortbildung auf Basis der Berufsordnung durchsetzen und eine Nichterfüllung bestrafen.

 

Eine hitzige Diskussion gab es in Weimar zum Thema Rezeptur. Zur Qualitätsverbesserung wolle das Ministerium die Herstellung detailliert regeln, erläuterte Frie. Sein Vorschlag: Jede Apotheke nimmt Rezepte über Rezepturen an und entscheidet, ob sie die Rezeptur selbst anfertigt oder dies an eine spezialisierte Apotheke delegiert, die die fertige Rezeptur wieder in die auftraggebende Apotheke liefert.

 

Mit diesem Vorschlag löste Frie Entrüstung aus. »Das ist der Abschied von der Vollapotheke«, zürnte der Thüringer Kammerpräsident Ronald Schreiber. Die Teilung des Versorgungsauftrags sei ein Dammbruch, dann könnten auch andere Bereiche abgespalten werden, warnten Kollegen. Auch Stapel widersprach einer Aufteilung und plädierte für eine umfassende Schulung zur Rezeptur. Jeder Apotheker müsse kritisch prüfen, wie er hochwertige Rezepturen anfertigen könne und wo Fehler liegen. »Die ordnungsgemäße Arzneiversorgung ist ein umfassender Auftrag.« /

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