Pharmazeutische Zeitung online
DAC/NRF

Tabellenwerk erweitert

10.09.2013  16:00 Uhr

Von Stefanie Melhorn / Die DAC/NRF-Beilage »Tabellen für die Rezeptur – Plausibilitätsprüfung in der Apotheke« hat sich als wichtiges Hilfsmittel für die Plausibilitätsprüfung und in der Arzneimittelherstellung etabliert. Mit der Ergänzungslieferung 2013/1 zum DAC/NRF wurde die Broschüre neu aufgelegt. Die siebte Auflage enthält zwei neue Tabellen und die Angaben zu therapeutischen Konzentrationen wurden zusammengefasst.

Die »Tabellen für die Rezeptur« sind als Nachschlagewerk für die Plausibilitätsprüfung in der Apotheke gedacht. Sie liefern Informationen zur Eingangsprüfung, Bedenklichkeit, Konzentration, zu den chemischen und galenischen Eigenschaften der Wirkstoffe, funktionellen Hilfsstoffe und Grundlagen sowie Haltbarkeitsangaben.

Dosierung der Wirkstoffe zur Lokalanwendung

 

Die therapeutischen Vorgaben bei Rezepturverordnungen werden zwar vom Arzt gemacht. Trotzdem sollte im Rahmen der Plausibilitätsprüfung die Konzentration beziehungsweise Dosis der Wirkstoffe überprüft werden und in dem für die Anwendungsart therapeutisch üblichen Bereich liegen. Zu geringe oder zu hohe Konzentrationen können die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Arzneimittels infrage stellen. Bei Arzneimitteln zur Einnahme ist statt der Konzentration die Einzel- und Tagesdosis zu beurteilen.

 

Werden die oberen Richtkonzentrationen der dermatologischen Wirkstoffe überschritten (NRF, Tabelle I.6.-1.), muss der Arzt das durch einen Vermerk (zum Beispiel Ausrufezeichen) auf der Verordnung kenntlich machen.

 

Die Angaben zur oberen Richtkonzentration der Dermatika-Wirkstoffe, zu Normkonzentrationen in der Pädiatrie und zu therapeutischen Konzentration waren bisher in drei unterschiedlichen Tabellen aufgeführt. Für eine bessere Übersicht sind sie nun in einer Tabelle zusammengefasst.

 

Lipide in wässrig- alkoholischer Lösung

 

Lipidzusätze zu Hautspiritus-Rezepturen sind üblich, um die austrocknende Wirkung der alkoholischen Lösung zu mindern. Bei der Herstellung der Lösungen kann es zu Schwierigkeiten kommen, wenn die lipophile Komponente mit dem Alkohol-Wasser-Gemisch kein einphasiges System ausbildet. Dann kommt es rasch zu Aufrahmung oder Sedimentation und Phasentrennung. Alkohol-Wasser-Mischungen und Lipide sind nicht beliebig miteinander mischbar.

 

Die neuen Grafiken in den Tabellen für die Rezeptur lassen die erforderlichen Schätzungen zur Stabilität der Mischungen zu. Ist die Mischbarkeit nicht gewährleistet, gibt es mehrere Möglichkeiten: Man kann die Konzentration des Lipids verringern, das Lipid gegen ein besser mischbares austauschen oder die Alkohol-Konzentration an­heben.

 

pH-Korrigenzien

 

Der pH-Wert der Zubereitungen ist relevant für die Wirksamkeit der Konservierungsmittel und Wirkstoffe sowie die chemische und physikalische Stabilität. Dabei kann es auch um die Dauer gehen, bis zu der ein Bestandteil den pH-Wert durch Zersetzung so beeinflusst, dass die Stabilität der Rezeptur oder anderer Bestandteile beeinträchtigt wird, ohne dass der Zersetzungsgrad selbst relevant wäre. Es muss immer der pH-Wert der gesamten Zubereitung beurteilt werden. Die Kompatibilität darf nicht an isolierten Zahlenwerten festgemacht werden. Beispielsweise ändert sich der pH-Wert der Grundlage üblicherweise durch die zugesetzten pH-aktiven Substanzen. Das muss bei der Beurteilung ebenfalls berücksichtigt werden.

Praktisch ist es kaum möglich, alle Bestandteile eines Rezepturarzneimittels in ihrem wie auch immer definierten pH-Optimum zu verarbeiten. Daher ist das Arbeiten mit »rezeptierbaren pH-Bereichen« sinnvoll. Der rezeptierbare pH-Bereich einer Rezeptur oder eines darin enthaltenen Bestandteils ist der pH-Bereich, in dem diese Rezeptur oder der Bestandteil während der vorgesehenen Anwendungszeit in der Qualität noch »nicht unerheblich gemindert« sind (Paragraf 8 Arzneimittelgesetz).

 

In manchen Fällen ist es notwendig, den pH-Wert der Zubereitung zu verändern, um in den rezeptierbaren pH-Bereich der Inhaltsstoffe zu gelangen. Die neue Tabelle »pH-Korrigen­zien« gibt eine Übersicht über die gängigen Substanzen zur pH-Korrektur in der Rezepturherstellung. Mithilfe der aufgelisteten pKs-Werte und der angegebenen Formel kann man den pH-Wert abschätzen, den die Lösung des pH-Korrigenz annimmt. Anhand der pKs-Werte lässt sich zudem der Bereich hoher Pufferkapazität der Substanzen ablesen. In komplex zusammengesetzten Zubereitungen kann diese Berechnung die pH-Wert-Messung zwar nicht ersetzen; sie ist aber ein gutes Hilfsmittel zur Auswahl geeigneter pH-Korrigenzien. /

 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa