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Rosenwurz

Rhodiolan nun Arzneimittel

Datum 07.09.2016  09:06 Uhr

Von Kerstin A. Gräfe / Die Zeitschrift Ökotest dürfte zufrieden sein. Im April 2011 bewertete sie das Nahrungsergänzungsmittel Rhodiolan 200 (Rhodiola rosea) mit dem Gesamturteil mangelhaft. Die Begründung: Das Präparat müsste wegen der nachgewiesen Wirksamkeit ein Arzneimittel sein. Das ist nun seit dem 1. September der Fall.

 

Rhodiolan® ist laut Hersteller Dr. Loges als traditionelles Arzneimittel zur vorübergehenden Linderung von Stresssymptomen wie Müdigkeits- und Schwächegefühl registriert. Als Wirkstoff enthält Rhodiolan pro Filmtablette 200 mg Trockenextrakt aus Wurzeln und Wurzelstock der Rosenwurz. Erwachsene sollten zweimal täglich eine Ta­blette einnehmen.

Basis der Registrierung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel bildete die 2012 vom Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittelagentur verabschiedete HMPC-Monographie zu Rhodiola rosea. In die Bewertung flossen unter anderem fünf randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudien ein, die mit dem Extrakt SHR-5 (Swedish Herbal Rhodiola 5 mg salidrosid, p-Tyrosol und Rosavin; Rhodiolan) durchgeführt wurden. Drei der Studien hatten den Einfluss von SHR-5 auf die Stressregulation im Fokus. Als Probanden dienten Ärzte im Nachtdienst, Studenten im Prüfungsstress und Kadetten, die 24-Stunden-Dienste absolvierten.

 

Bei den 56 Ärzten, die zwei Wochen täglich 170 mg SHR-5 oder Placebo erhielten, konnte der Extrakt die durch die Nachtdienste verursachte Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit signifikant verringern (»Phytomedicine« 2000, DOI: 10.1016/S0944-7113(00)80055-0). Ein ähnliches Ergebnis erzielte die Rhodiola-rosea-Einnahme bei 40 Studenten im Prüfungsstress, die 20 Tage lang entweder täglich 100 mg SHR-5 oder Placebo einnahmen. Hier zeigte sich ein signifikanter Rückgang der stressbedingten Müdigkeit sowie eine bessere Leistungsfähigkeit bei neuromotorischen Tests (»Phytomedicine« 2000, DOI: 10.1016/S0944-7113(00)80078-1). In einer Studie mit 161 Kadetten führte eine einmalige Einnahme von 370 mg beziehungsweise 555 mg SHR-5 während routinemäßiger Nachtdienste zu einem signifikant höheren Antimüdigkeits-Index, der mithilfe mentaler Tests sowie Blutdruck- und Pulsmessungen bestimmt wurde (»Phytomedicine« 2000, DOI: 10.1016/S0944-7113(00)80055-0).

 

Zwei weitere Studien untersuchten den Effekt des Rosenwurz-Extrakts auf die Indikationen Depression und stress­induzierte Müdigkeit (Burnout). Dazu erhielten 85 Patienten mit leichter bis mittelgradiger Depression sechs Wochen lang entweder 340 mg oder 680 mg SHR-5 oder Placebo. Es kam unter beiden Dosierungen zu einer signifikanten Abnahme des Hamilton-Scores (»Nordic Journal of Psychiatry« 2009, DOI: 10.1080/08039480701643290). Auch Patienten mit stressbedingter Müdigkeit profitieren: Auf der sogenannten Pines-Burnout-Skala, die anhand von 21 Fragen das Ausmaß der körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung erfasst, zeigten sich nach 28-tägiger Einnahme von 576 mg SHR-5 signifikante Vorteile zugunsten der Verumgruppe (»Planta Medica« 2009, DOI: 10.1055/s-0028-1088346).

 

Adaptogene

 

Das Dickblattgewächs Rhodiola rosea zählt zu den Adaptogenen. Laut einer Definition des HMPC steigern Adaptogene die Resistenz des Organismus gegen ein breites Spektrum an widrigen biologischen, chemischen und physikalischen Faktoren. Zudem sollen sie gut verträglich und ohne Nebenwirkungen sein. Im Gegensatz zu Tonika und Stimulanzien soll eine durch Adaptogene gesteigerte Arbeitskapazität nach Absetzen nicht wieder ab­fallen. /

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