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Keine Botox-Todesfälle bei Faltenbehandlung

Datum 02.09.2008  14:57 Uhr

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Von Sven Siebenand

 

Medienrummel um Botox: Zahlreiche Tages- und Publikumszeitschriften berichteten in den vergangenen Tagen über die Gefahren, die von einer Behandlung mit dem Nervengift Botulinumtoxin ausgehen. Anlass war der in der aktuellen Ausgabe des »Focus« erschienene Artikel »Die heilsame Giftspritze«. 

 

Anlass war der in der aktuellen Ausgabe des »Focus« erschienene Artikel »Die heilsame Giftspritze«. Wie das Nachrichtenmagazin darin berichtet, lagen der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA bis August 2007 mehr als 600 Verdachtsberichte zu Nebenwirkungen von Injektionen des Nervengiftes vor. In 28 Fällen seien die Behandelten gestorben. In Deutschland habe das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) seit 1994 insgesamt 210 Zwischenfälle gezählt, darunter fünf tödliche.

 

Was jedoch in einigen Medienberichten nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass die Todesfälle in Deutschland nicht im Zusammenhang mit kosmetischen Eingriffen stehen. «In keinem der Fälle wurden die Botulinumtoxin-Präparate zur Faltenglättung verabreicht, sondern als Medikament bei schwerwiegenden Erkrankungen», sagte Dr. Ulrich Havemann vom BfArM der Nachrichtenagentur ddp. Der Leiter für Arzneimittelsicherheit sagte, dass bei allen Toten schwere Grunderkrankungen, etwa ein Schlaganfall, vorgelegen hätten. Unter den anderen Zwischenfällen seien auch nicht schwerwiegende Komplikationen wie allergische Hautreizungen an der Injektionsstelle gelistet. Allerdings gibt Hagemann zu bedenken, dass gerade im Hals- und Kopfbereich Nerven und Muskeln so nah beieinander liegen, dass falsche Injektionstechniken gravierende Folgen haben könnten. »Hier sind erfahrene Ärzte gefragt«.

 

Der Neurologe Dr. Tobias Bäumer vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erklärt im »Focus«, wie es richtig geht: Zum Beispiel sollte man bei der ersten Behandlung etwas weniger Botulinumtoxin als empfohlen spritzen, drei Monate bis zur nächsten Injektion warten und auf keinen Fall ein Gefäß treffen. Eine intravenöse Gabe könnte tödlich enden. Das Toxin gilt als das stärkste bekannte biologische Gift. Bereits ein Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht kann tödlich sein.

 

Botulinumtoxin A ist eines von acht Toxinen, die der anaerobe Sporenbildner Clostridium botulinum produziert. Im Jahr 1895 wurde der Erreger von einem französischen Arzt entdeckt und erhielt seinen Namen, weil Vergiftungssymptome und Todesfälle nach dem Genuss von Wurst (botulus = Wurst) aus Hausschlachtungen auftraten. Das Toxin hemmt irreversibel die Ausschüttung des Neurotransmitters Acetylcholin aus seinen Vesikeln und blockiert damit die Reizweiterleitung vom Nerven auf den Muskel. Infolgedessen wird die Muskulatur gelähmt. Einmal gespritzt sind die Folgen des Giftes einige Zeit unumkehrbar. In die quergestreifte Muskulatur injiziert wirkt es etwa drei bis sechs Monate. Noch länger hält die Wirkung bei der Injektion in die glatte Muskulatur, zum Beispiel der Blase, an. Neurologe Bäumer nennt einen Zeitraum von zehn Monaten und länger.

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