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Expertenbündnis

Der Altersblindheit den Kampf angesagt

02.09.2008  11:37 Uhr

Expertenbündnis

<typohead type="3">Der Altersblindheit den Kampf angesagt

Von Brigitte M. Gensthaler, München

 

In Deutschland leiden etwa 4,5 Millionen Menschen an einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD), und jährlich erkranken etwa 500.000 Menschen neu. Die Initiative »Bewahren Sie Ihr Augenlicht« weist auf die Risiken und die Früherkennung des Augenleidens hin.

 

»Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Volkskrankheit, die in der Bevölkerung bislang nicht oder kaum wahrgenommen wird.« Dies sagte Andreas Bethke, Geschäftsführer des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands (DBSV), bei der Auftaktveranstaltung der Initiative in München. Obwohl die AMD laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die weitaus häufigste Erblindungsursache in den westlichen Industrienationen ist, kann nur jeder siebte Bundesbürger den Begriff AMD überhaupt einer Augenerkrankung zuordnen. »Wir wollen mit der Kampagne Aufklärungsarbeit leisten, denn die Verhütung von Blindheit ist eine wichtige Satzungsaufgabe des Verbands«, betonte Bethke.

 

Mit steigendem Lebensalter nimmt auch die AMD zu. Die meisten Patienten leiden an der langsam verlaufenden »trockenen« Form. Bei 10 bis 15 Prozent entwickelt sich daraus die »feuchte« Form, die sehr rasch fortschreiten und das Sehvermögen zerstören kann. Neben dem Alter gehören weibliches Geschlecht und genetische Prädisposition zu den vorgegebenen Risikofaktoren, sagte Dr. Klaus Heckmann vom Bundesverband der Augenärzte Deutschlands. Andere Risiken kann jeder selbst beeinflussen: Aktiv- und Passivrauchen, direkte Sonneneinstrahlung, Übergewicht und Fehlernährung. Es hat sich gezeigt, dass eine Ernährung, die reich an grünem Gemüse und ungesättigten Fettsäuren ist, die Entstehung und Progression günstig beeinflussen kann.

 

»Die Früherkennung verhindert unnötige Erblindungen«, sagte Bethke. Daher rät die Initiative allen Bürgern ab 60 Jahren und Menschen mit Risikofaktoren schon früher, einmal jährlich zum Augenarzt zu gehen. Zum Früherkennungsprogramm gehören die Beratung und die Untersuchung des Augenhintergrunds (Fundus) mit dem Spaltlampenmikroskop nach medikamentöser Weitstellung der Pupille. Mit der digitalen Fundusfotografie kann der Arzt den Befund dokumentieren. Dies alles müssen die Patienten selbst bezahlen. Die Kosten für die Grunduntersuchung liegen laut Heckmann bei etwa 25 Euro. Die Fundusfotografie schlage zusätzlich mit etwa 30 Euro zu Buche. Die kombinierte Früherkennungsuntersuchung auf AMD und Glaukom ist preiswerter als die getrennten Untersuchungen. Bei der Augenspiegelung (Funduskopie) kann der Augenarzt nämlich sowohl den Augenhintergrund als auch den Sehnervenkopf prüfen. Zur Glaukomdiagnose misst er zusätzlich noch den intraokularen Druck.

 

Bei Verdacht auf eine feuchte AMD liefern bildgebende Verfahren wie die Fluoreszein-Angiografie genauere Informationen über das Gefäßwachstum. Diese gehört zu den Kassenleistungen, erklärt Heckmann im Gespräch mit der PZ. Andere Verfahren wie die OCT (optische Kohärenz-Tomografie), die subretinale Ödeme und die Dicke der Netzhaut erkennen lässt, müsse der Patient dagegen selbst bezahlen. Die Prüfung des Sehvermögens mit dem Amsler-Gitter eigne sich nicht zur Früherkennung, wohl aber zur Verlaufskontrolle bei einer AMD.

 

In der Initiative kooperieren sechs Partner, die der AMD den Kampf angesagt haben (www.bewahren-sie-ihr-augenlicht.de). Neben dem DBSV sind dies die Pro Retina Deutschland, das Bayerische Sozialministerium, der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, die Retinologische Gesellschaft und Novartis Pharma, die die Aktionen finanziert.

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