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Homöopathie-Debatte

Placeboeffekte besser nutzen

29.08.2018  10:51 Uhr

Von Daniela Hüttemann / »Placebo-nahe« Interventionen wie Homöopathie, Akupunktur und manche naturheilkundliche Ansätze müssen in der Medizin und Pharmazie integriert bleiben. Das fordert Dr. Winfried Rief, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Marburg, der über Placebo- und Noceboeffekte forscht, in einem Gastbeitrag in der »Süddeutschen Zeitung«.

 

Der Artikel ist eine Reaktion auf den Beitrag von Dr. Edzard Ernst, emeritierter Professor für Alternativmedizin an der University of Exeter in England, der knapp zwei Wochen zuvor gefordert hatte, Homöopathie müsse aus den Apotheken verschwinden.

»Placebo-Behandlungen können hocheffektiv und langfristig wirksam sein«, hält Rief dagegen. »Positive Erwartungen bei Patienten und Ärzten, aber auch positive und negative frühere Erfahrungen mit Behandlungen oder allein schon der ärztliche Kontakt tragen zum Behandlungsergebnis bei.« Studien hätten, dass sich nicht nur subjektive Parameter wie Schmerzen oder depressive Stimmungen unter Placebotherapie verbessern, sondern auch objektive Messwerte wie die Immunaktivität, neuronale Übertragungsprozesse oder die Ausschüttung von Hormonen.

 

»Der heutigen Medizin sind diese Effekte nichts wert«, kritisiert Rief. ­Damit missachte die Medizin wissenschaftlich belegte Wirkfaktoren und überlasse sie der Homöopathie und ­anderen Alternativtherapien, so der Forscher. »Eine Medizin der Zukunft muss aber auf alle Wirkfaktoren setzen, nicht nur auf den oft nicht so großen Unterschied zwischen Placebo und echter Behandlung.«

 

Rief zufolge müsse eine Therapie ohne wissenschaftlich nachgewiesenen Wirkmechanismus bevorzugt werden, wenn der klinische Behandlungserfolg vorhanden oder gar besser ist als unter Standardmedikamenten und weniger Nebenwirkungen auftreten. Aus mehreren Studien sei bekannt, dass Placebos auch wirken können, wenn der Patient weiß, dass das Medikament keinen Wirkstoff enthält. »Es ist nicht nur der Glaube, sondern ein komplexes biologisches und psychologisches ­Reaktionsmuster«, so Rief. /

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