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SSRI-Antidepressiva

Linke nimmt BfArM-Präsidenten ins Visier

30.08.2017  11:08 Uhr

Von Stephanie Schersch / Die Linkspartei hat Zweifel an der Unbedenklichkeit sogenannter SSRI-Antidepressiva. In einer Kleinen Anfrage erkundigt sie sich gezielt nach möglichen Ungereimtheiten bei der Zulassung dieser Präparate, die in Deutschland sehr häufig zum Einsatz kommen.

 

In Fachkreisen seien SSRI-Antidepressiva umstritten, schreiben die Linken. Bereits 1990 sei über eine gesteigerte Suizidalität nach der Einnahme des Wirkstoffs Fluroxetine berichtet worden. Dennoch sei das Fluroxetine-haltige Medikament Fluctin® im selben Jahr in Deutschland zugelassen worden, unter »fragwürdigen Umständen«, wie die Partei mit Verweis auf einen Artikel der »Süddeutschen Zeitung« schreibt. »Mindestens zwei Mitglieder der Zulassungskommission hatten demnach Kontakt mit dem pharmazeutischen Unternehmen Eli Lilly, obwohl dies nach den Regularien streng verboten ist«, heißt es.

 

Mängel sehen die Linken auch mit Blick auf das Präparat Zoloft® (Sertralin). In diesem Fall seien Risiken im Zulassungsverfahren möglicherweise gezielt verschleiert worden und das Arzneimittel somit nicht ausreichend geprüft. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sei über diesen Verdacht informiert, habe bislang jedoch nicht gehandelt.

 

Von der Bundesregierung will die Linke nun wissen, wie sicher SSRI-Antidepressiva ihrer Einschätzung nach sind. Dabei erkundigt sich die Partei auch nach der Rolle des heutigen BfArM-Präsidenten Professor Karl Broich. Konkret möchte sie wissen, welche Fachartikel dieser über SSRI-Antidepressiva vor und nach der Zulassung entsprechender Präparate verfasst hat und welche gemeinsamen Publikationen mit dem damaligen Gutachter im Zulassungsverfahren von Sertralin der Regierung bekannt sind.

 

Die Linke ist der Auffassung, dass sowohl Broich als auch ein damaliges Mitglied der Zulassungskommission »ein starkes gemeinsames Interesse daran haben, dass das Zulassungsverfahren von Zoloft nicht in Kritik gerät, da beide maßgeblichen Anteil an der aktuellen Position der Aufsichtsbehörde haben und ein Ruhen oder eine Einschränkung der Zulassung eines SSRI-Antidepressivums ihren Ruf beschädigen könnten«. Eine Antwort der Regierung gibt es bislang nicht. /

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