Betablocker verlängern Überleben |
26.08.2015 10:13 Uhr |
Von Christina Müller / Nicht selektive Betablocker können wohlmöglich die Überlebenszeit bei Krebs deutlich verlängern. Hinweise darauf liefert eine Studie, die kürzlich im Fachjournal »Cancer« veröffentlicht wurde (DOI: 10.1002/cncr.29392).
Die Autoren um Jack Watkins und Dr. Premal Thaker von der Universität Texas untersuchten die Krankenakten von 1425 Frauen, die zwischen 2000 und 2010 gegen Eierstockkrebs behandelt worden waren.
269 dieser Patientinnen erhielten während der Therapie gleichzeitig einen Betablocker gegen Bluthochdruck. Davon nahmen 193 Frauen einen selektiven Wirkstoff ein, der Rest einen nicht selektiven Betablocker.
Bei der Auswertung zeigten sich deutliche Unterschiede in den durchschnittlichen Überlebenszeiten der Erkrankten. Patientinnen, die keinen Betablocker erhielten, starben im Schnitt nach 42 Monaten. Die Frauen, die einen selektiven Betablocker bekamen, überlebten im Mittel 38 Monate. Wurden die Patientinnen jedoch mit einem nicht selektiven Betablocker behandelt, stieg die durchschnittliche Überlebenszeit im Vergleich zu den unbehandelten Frauen auf mehr als das Doppelte, nämlich knapp 95 Monate an.
Betablocker schirmen Zellen bekanntlich vor dem Einfluss von Stresshormonen ab. Die Forscher vermuten, dass diese Mechanismus auch beim Fortschreiten von Eierstockkrebs und anderen Tumorarten eine Rolle spielt. Vor einem breiten Einsatz von Betablockern bei Krebspatienten muss weitere Forschung an größeren Patientenkollektiven diese Vermutung jedoch erst noch bestätigen. /