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26.08.2014  16:36 Uhr

Der Ebola-Ausbruch in Westafrika ist alles andere als unter Kontrolle. Immer mehr Infizierte und Tote sind zu beklagen, eine ursächliche, breit einsetzbare Behandlung ist nicht in Sicht, und an vielen Orten regiert das blanke Chaos. Die Versorgung der Menschen ist fast überall unzureichend.

 

Angesichts dieser dramatischen Situation appelliert die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, Margaret Chan, jetzt im »New England Journal of Medicine« an die internationale Gemeinschaft, die Hilfe für die betroffenen Staaten zu intensivieren (lesen Sie dazu Ebola-Epidemie: WHO-Direktorin ruft zu Unterstützung auf). Ein Ende des Ausbruchs sei in absehbarer Zeit nicht zu erwarten, so Chan. Die politische Instabilität der Region hat die Gesundheitssysteme zusammen­brechen lassen, Armut und Angst verschärfen die Probleme. Mangelnde Bildung, fehlendes Vertrauen in staatliche Behörden und Furcht vor der unheimlichen Krankheit führen dazu, dass Kranke und Infizierte sich eher verstecken als Krankenhäuser mit Isolierstationen aufzusuchen – wenn es die denn überhaupt gibt.

 

In ihrer Hilflosigkeit experimentieren Ärzte nun mit Medikamenten, deren Sicherheit und Verträglichkeit vorher nicht ausreichend getestet wurden. Das ist riskant und darf nicht Schule machen. Der ehemalige FDA-Chef Jesse L. Goodman warnt im »New England Journal of Medicine« vor schwerwiegenden Nebenwirkungen, die bei lebensbedrohlich erkrankten Patienten fälschlicherweise der Grunderkrankung angelastet und deshalb nicht als Nebenwirkung erkannt werden (Heilversuche bei Ebola: Nur unter strenger Kontrolle). Gleichzeitig sagen die Heilungsraten nach Anwendung eines experimentellen Mittels wenig über dessen tatsächliche Wirksamkeit, solange es keine kontrollierten Studien nach wissenschaftlichem Standard gibt. Das gilt auch für das ZMapp-Serum: Von den vier Ebola-Patienten, die es bislang erhielten, überlebten zwei und zwei starben. Niemand vermag daraus eine seriöse Aussage über die Effektivität von ZMapp abzuleiten.

 

Eine realistische Chance auf Heilung besteht für Ebola-Patienten nur, wenn sie Medikamente erhalten, deren Effektivität in klinischen Studien nachgewiesen wurde. In der chaotischen Lage der westafrikanischen Staaten ist dieser Nachweis eine kaum zu bewältigende Aufgabe. Wissenschaftler wie Chan und Goodman wissen, dass nennenswerte Fortschritte bei der Suche nach wirksamen Behandlungen nicht absehbar sind. Doch muss gerade das Motivation sein, die Forschung zu intensivieren.

Annette Mende 

Redakteurin Pharmazie

 

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