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Krebszellen kollabieren wie ein Kartenhaus

20.08.2013  15:20 Uhr

Von Sven Siebenand / Mit Substanzen, die das Aktin-Zytoskelett zerstören, wollen australische Forscher die Entwicklung einer neuen Klasse von Krebsmedikamenten vorantreiben.

In »Cancer Research« veröffentlichte das Team um Professor Dr. Peter W. Gunning von der University of New South Wales die Ergebnisse einer Proof-of-Principle-Studie (doi: 10.1158/0008-5472.CAN-12-4501). Sowohl bei In-vivo- als auch bei In-vitro-Versuchen am Tiermodell gelang es mit der Testsubstanz TR100 das Tumorzellwachstum bei Neuroblastomen und Melanomen zu reduzieren. Laut Gunning sorgt der Wirkstoff dafür, dass die Architektur der Krebszelle zum Einstürzen gebracht wird. Dies geschehe relativ schnell und funktioniere offenbar auch bei jeder anderen Krebszelle.

Die Idee, das Zytoskelett von Krebszellen anzugreifen, ist nicht neu. Vorherige Versuche scheiterten in der Regel aber an einer unverhältnismäßigen Toxizität von Arzneistoff-Kandidaten, da diese nicht spezifisch genug wirkten und zum Beispiel auch gesunde Muskel- oder Herzzellen zerstörten. Mit TR100 haben die australischen Forscher nun eine Substanz gefunden, die sehr spezifisch eine bestimmte Isoform des Strukturproteins Tropomyosin angreift, welche ausschließlich bei Krebszellen hochreguliert ist.

Bisher zeigte TR100 keine negative Auswirkung auf das Herzgewebe beziehungsweise die Herzfunktion, was die Hauptnebenwirkung früherer Anti-Aktin-Testsubstanzen war. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler daran, TR100 so abzuwandeln, dass eine noch spezifischere Substanz dabei herauskommt.

 

Die Forscher halten es für möglich, dass eines Tages Anti-Tropomyosin-Wirkstoffe bei einer Vielzahl von Tumoren zum Einsatz kommen könnten. Den Start klinischer Studien erwarten sie für das Jahr 2015. Erstes Anwendungsgebiet könnten schwer behandelbare Neuroblastome werden, ein hochmaligner embryonaler Tumor im Kindesalter. /

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