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AOK-Fehlzeitenreport

Pendler häufiger psychisch krank

21.08.2012  17:12 Uhr

Von Ev Tebroke, Berlin / Überall und jederzeit einsatzbereit – wer im Job ständig mobil und flexibel ist, läuft eher Gefahr, psychisch zu erkranken. Gezielte Erkenntnisse zum Thema präsentierte vergangene Woche in Berlin der AOK-Bundesverband mit seinem Fehlzeitenreport 2012 (FZR).

Lange Wege zur Arbeit, Dauereinsatz rund um die Uhr und permanente Erreichbarkeit: Für viele Arbeitnehmer gehört maximale Flexibilität im Job zum Alltag. Doch der Dauereinsatz kann zu gravierenden psychischen Schäden führen, wie die Ergebnisse der Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) jetzt belegen.

»Allein seit 2004 ist die Anzahl unserer Versicherten, die aufgrund einer psychischen Erkrankung in Behandlung sind, um 40 Prozent gestiegen. Die Behandlungskosten beliefen sich bei der AOK allein im Jahr 2011 auf 9,5 Milliarden Euro«, sagte Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes, bei der Vorstellung des Reports. Die zunehmend erforderliche Flexibilität, sowohl die Arbeitszeiten als auch den Arbeitsort betreffend, wird als ein maßgeblicher Grund für den Anstieg gesehen. So haben laut Studie beispielsweise Pendler, die mehr als 50 Kilometer zum Arbeitplatz fahren müssen, ein 20 Prozent höheres Risiko, psychisch zu erkranken.

 

Seit 1994 sei die Zahl der psychischen Erkrankungen um 120 Prozent gestiegen, so der stellvertretende Geschäftsführer des WIdO und FZR-Herausgeber Helmut Schröder. Das macht sich auch in den Fehlzeiten bemerkbar, wie der Report belegt: 2011 waren die Ausfallzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen im Schnitt mit 22,5 Tagen doppelt so lang, wie bei anderen Erkrankungen.

 

Die aktuelle repräsentative Befragung von 2000 abhängig Beschäftigten aus 2011 zeigt: Mehr als jeder Dritte hat in den letzten vier Wochen häufig Anrufe oder E-Mails außerhalb der Arbeitszeit erhalten (33,8 Prozent) oder Überstunden geleistet (32,3 Prozent). Häufig wird Arbeit mit nach Hause genommen (12,0 Prozent), auch die Arbeit an Sonn- und Feiertagen ist für viele keine Seltenheit (10,6 Prozent).

 

Mehr Beschwerden

 

Mittlerweile hat jeder achte Beschäftigte daher Probleme mit der Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit. »All diese Belastungen im Arbeitsalltag führen dazu, dass die Beschäftigten mehr an psychischen Beschwerden leiden als diejenigen, die diesen Belastungen nicht ausgesetzt sind«, sagte Schröder. Die Befragten klagten laut Studie dabei nicht nur über Erschöpfung (20,8 Prozent) oder über das Problem, in der Freizeit nicht abschalten zu können (20,1 Prozent), sondern auch über Schlafstörungen (15,3 Prozent), Kopfschmerzen (13,5 Prozent) oder Niedergeschlagenheit (11 Prozent).

 

Um Arbeitnehmer vor zu viel psychischer Belastung zu schützen, sind mehr betriebliche Präventionsmaßnahmen und eine gesundheitsgerechtere Mitarbeiterführung der Unternehmen gefragt, so das Fazit des Reports. Die AOK hat im Jahr 2011 nach eigenen Angaben 106 Millionen Euro in die Prävention investiert. Davon gingen 20,5 Millionen Euro in die betriebliche Gesundheitsförderung. Bundesweit betreut die AOK etwa 24 Millionen Mitglieder. /

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