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Mukoviszidose

Caftor zum Dritten

15.08.2018  10:03 Uhr

Von Sven Siebenand / Nach Ivacaftor und Lumacaftor gilt es, sich zukünftig ­einen dritten Wirkstoff für die ­Behandlung der cystischen Fibrose (CF) zu merken: Tezacaftor. Wie Vertex Pharmaceuticals meldet, hat der Ausschuss für Humanarzneimittel und ­Medizinprodukte der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine Zulassung für das Kombinationspräparat Symkevi® ausgesprochen.

 

Darin sind pro Filmtablette 150 mg des bereits verfügbaren Wirkstoffs Ivacaftor und 100 mg des Neulings Tezacaftor enthalten. Es soll in Kombination mit dem Ivacaftor-haltigen Monotherapeutikum Kalydeco® zur Therapie von bestimmten Mukoviszidose-Patienten ab zwölf Jahren zum Einsatz kommen.

Laut Indikation müssen bei den Pa­tienten zwei Kopien mit F508del-Muta­tion im CFTR (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator)-Gen oder eine Genkopie mit der F508del-Mutation sowie eine Kopie mit einer von 14 anderen Mutationen vorliegen, bei denen das CFTR-Protein eine Restaktivität zeigt. Symkevi sollen die Patienten morgens einnehmen, ­Kalydeco abends.

 

Ursache der CF ist ein defektes oder fehlendes CFTR-Protein als Folge von Mutationen im CFTR-Gen. Um an cystischer Fibrose zu erkranken, muss ein Kind zwei defekte CFTR-Gene – von beiden Eltern eines – geerbt haben. Etwa 2000 verschiedene Mutationen im ­CFTR-Gen sind bekannt. Aufgrund des defekten oder fehlenden CFTR-Proteins kommt es zu einem mangelhaften Salz- und Wasseraustausch von Zellen verschiedener Organe einschließlich der Lunge. Dies führt zur Ansammlung von abnorm dickem, klebrigem Schleim, der eine fortschreitende Schädigung der Lunge verursacht.

 

Wie wirken Ivacaftor, Lumacaftor und Tezacaftor? Ivacaftor ist ein sogenannter CFTR-Potentiator, der den ­Chloridtransport steigert, indem er die Öffnungswahrscheinlichkeit des Kanals an der Zelloberfläche erhöht. Luma­caftor und Tezacaftor wirken dagegen als sogenannte CFTR-Korrektoren. Sie wirken direkt auf F508del-CFTR ein, um dessen zelluläre Verarbeitung und Transportsteuerung zu verbessern und dadurch die Menge an funktionellem CFTR an der Zelloberfläche zu erhöhen.

 

Die Kombination aus einem CFTR-Potentiator und einem CFTR-Korrektor ergibt häufig Sinn, da sie synergistisch wirken. Mit dem bereits zugelassenen Präparat Orkambi®, welches Lumacaftor und Ivacaftor enthält, ist eine solche Kombination schon bekannt. Sie ist angezeigt zur CF-Behandlung bei Pa­tienten, die homozygot für die häufige F508del-Mutation im CFTR-Gen sind. Das neue Arzneimittel Symkevi bietet – die baldige Zulassung vorausgesetzt – für diese Patienten eine neue Therapieoption. Zudem wäre es das erste Medikament, das den CFTR-Protein­defekt bei ­CF-­Patienten behandelt, die eine Genkopie mit F508del-Mutation sowie eine ­Kopie mit einer von 14 anderen Mutationen haben.

 

Die zulassungsrelevanten Studien belegen unter anderem eine statistisch signifikante Verbesserung der Lungenfunktion und eine gute Verträglichkeit. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse, die in den unter Tezacaftor/­Ivacaftor in Kombination mit Ivacaftor auftraten, waren Kopfschmerzen und Nasopharyngitis. /

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