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Weniger Antibiotika-Resistenzen dank Pneumokokken-Impfung

13.08.2014  09:46 Uhr

Von Daniela Biermann / Die Pneumokokken-Impfung schützt nicht nur vor der bakteriellen Infektion. Eine hohe Durchimpfungsrate sorgt auch für einen geringeren Antibiotika-Gebrauch und weniger Resistenzen, berichten Forscher aus Südafrika.

 

Dort startete 2009 ein staatliches Impfprogramm für Kleinkinder. Die Rate invasiver Pneumokokken-Erkrankungen sank seitdem sowohl bei den geimpften Kindern als auch bei ungeimpften Erwachsenen um zwei Drittel – zusätzlich nahm die Rate Penicillin-resistenter Infektionen ab, zitiert das Portal »Nature News« bislang unpublizierte Daten von Mikrobiologen des Nationalen Instituts für übertragbare Krankheiten in Johannesburg (doi: 10.1038/512014a).

 

Der Effekt sei bereits aus entwickelten Ländern bekannt, nicht jedoch aus armen Ländern. In den USA sank die Rate Antibiotika-resistenter Pneumokokken zwischen 1998 und 2008 um 64 Prozent, bei Erwachsenen über 65 Jahre um 45 Prozent, berichtete eine Forschergruppe Ende 2011 im »Journal of Infectious Diseases« (doi: 10.1093/infdis/jir755). In Finnland reduzierte sich der gesamte Antibiotika-Verbrauch nach Einführung einer Impfung gegen Haemophilus influenzae um 8 Prozent, meldeten Forscher im November 2013 im Fachblatt »The Lancet Infectious Diseases« (doi: 10.1016/S1473-3099(13)70338-4).

 

In Entwicklungsländern könnte der Effekt noch viel größer sein: Die Inzidenz an Pneumokokken-Infektionen ist höher, die hygienischen Bedingungen schlechter, während Antibiotika zu oft und häufig falsch eingesetzt werden. Nach Angaben der Weltgesundheits­organisation (WHO) liegt die Rate an Penicillin-Resistenzen bei Pneumokokken in manchen Ländern bereits bei mehr als 50 Prozent. Penicillin gilt als Mittel der Wahl für die mitunter lebensbedrohlichen Infekte.

 

Zwar sind rund 90 verschiedene Pneumokokken-Stämme bekannt und die verfügbaren Impfstoffe schützen je nach Präparat vor maximal 13 Subtypen. Doch genau diese Serotypen scheinen am schnellsten Antibiotika-Resistenzen zu entwickeln. Daher werden durch die Impfung mehr resistente als Antibiotika-empfängliche Stämme ausgemerzt. Das senkt nicht nur den Antibiotika-Gebrauch insgesamt, sondern könnte auch Reserve-Antibiotika schonen. / 

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