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Viel Kochsalz schadet nur Hypertonikern

10.08.2016  09:04 Uhr

Von Annette Mende / Ein hoher Kochsalzkonsum lässt nur bei Menschen mit Bluthochdruck das kardiovaskuläre Risiko steigen. Bei normalem Blutdruck darf ungestraft zum Salzfass gegriffen werden.

 

Zu wenig Salz ist in jedem Fall schlecht, wie eine Metaanalyse im Fachjournal »The Lancet« zeigt (DOI: 10.1016/S0140-6736(16)30467-6). Die Empfehlungen zum Salzkonsum sollten daher davon abhängig gemacht werden, ob ein Bluthochdruck vorliegt oder nicht, so die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).

 

In der Vergangenheit hatten mehrere Studien einen U-förmigen Zusammenhang zwischen dem Salzkonsum und der Herz-Kreislauf-bedingten Sterblichkeit gezeigt. Sehr viel, aber auch sehr wenig Kochsalz erhöht demnach das Risiko. Die Autoren der vorliegenden Arbeit um Professor Dr. Andrew Menthe von der McMaster University in Hamilton, Kanada, untersuchten nun, ob diese Assoziation sowohl bei hyper- als auch bei normotensiven Personen gegeben ist. Sie werteten dazu vier große Studien mit insgesamt mehr als 133 000 Teilnehmern aus 49 Ländern aus. Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer hatte einen erhöhten Blutdruck, die anderen nicht. Der Kochsalzkonsum wurde indirekt durch die Natriumausscheidung im Urin gemessen.

 

Während der durchschnittlich 4,2-jährigen Beobachtungszeit ging ein Salzkonsum von mehr als 4 bis 5 g pro Tag mit einem erhöhten Risiko für ein schweres kardiovaskuläres Ereignis einher – allerdings nur bei Personen mit Bluthochdruck. Die Zufuhr von weniger als 3 g Salz pro Tag war sowohl bei Hyper­tonikern als auch bei Menschen mit normalem Blutdruck mit einer erhöhten Ereignisrate verbunden. Somit sollten insbesondere Hypertoniker mit hohem Salzkonsum dazu angehalten werden, weniger zu salzen, so die Autoren.

 

Diese Ansicht teilt die DGE in einer Pressemitteilung. Sie weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die meisten Menschen in Deutschland ohnehin mehr Salz konsumieren, als empfohlen wird. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sollen es täglich höchstens 6 g sein. Tatsächlich liege der durchschnittliche Salzkonsum von Männern jedoch bei 10 g und von Frauen bei 8,4 g pro Tag, so die DGE. Sich salzarm zu ernähren, sei schwierig, denn Fertig­gerichte, Brot, Wurst, Käse und Milchprodukte enthielten alle reichlich Kochsalz. /

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