Pharmazeutische Zeitung online
Machtkampf bei Stada

Gewinn steigt – Investor treibt

10.08.2016  09:04 Uhr

Von Cornelia Dölger, Frankfurt am Main / Stada in unruhigen Zeiten: Der letzte unabhängige deutsche Generikahersteller ringt mit machtbewussten Investoren um die Kontrolle des Konzerns. Bei der Hauptversammlung der Aktionäre Ende August dürfte es zum offenen Schlagabtausch kommen. Die Geschäfte der Bad Vilbeler laufen unterdessen gut.

Wie Stada in Zukunft geführt werden soll, ist ein umkämpftes Feld. Der Luxemburger Investor Active Ownership Capital (AOC) war im Frühjahr bei dem Arzneimittelkonzern eingestiegen. Er hält nur etwa 5 Prozent der Aktien, was ihn aber nicht daran hindert, die Führungsprinzipien des Unternehmens öffentlich infrage zu stellen. Der Streit mit dem Investor war auch Thema bei der Stada-Bilanzpressekonferenz für das erste Halbjahr 2016 vergangene Woche in Frankfurt.

Streit um Kandidaten

 

Der aggressiv auftretende Anleger will unter anderem den Aufsichtsrat neu besetzen. Mit welchem Personal, darüber ist er sich mit Stada aber alles andere als einig. Für Aufsehen hatte zuletzt gesorgt, dass AOC zwei der von Stada nominierten Anwärter ablehnte und andere – von ihm favorisierte Kandidaten – ins Rennen schickte. Stada wiederum schrieb Ende Juli in einem Aktionärsbrief, die von AOC vorgeschlagenen Kandidaten hielten einem »Vergleich mit den Vorschlägen des Aufsichtsrats nicht stand«.

 

Dass diese Einschätzung die Zusammenarbeit mit AOC womöglich erschweren könnte, sieht der Stada-Vorstandsvorsitzende Matthias Wiedenfels nicht. Laut seiner Version hat sich Stada in dem Schreiben keinesfalls explizit zu Kandidaten geäußert. Klar sei, dass der Vorstand mit dem gegenwärtigen Aufsichtsrat »hervorragend« zusammenarbeite und auch nach einer eventuellen Neubesetzung »professionell« weiterarbeiten werde, so Wiedenfels bei der Pressekonferenz. Die Wahl des Gremiums steht bei der Hauptversammlung Ende August in Frankfurt an. Falls vorher keine Einigung erzielt wird, scheint ein öffentlicher Machtkampf unausweichlich.

 

Unstimmigkeiten gibt es auch beim Vorstandsvorsitz. Der 43-jährige Wiedenfels hat den Posten erst im Juni vom langjährigen Firmenchef Hartmut Retzlaff übernommen, der wegen einer Erkrankung dienstbefreit ist. Zuletzt hatte es Gerüchte um eine baldige Rückkehr Retzlaffs gegeben, die Wiedenfels nun zu entkräften versuchte. Retzlaff falle »längerfristig« aus, was aktuelle Überlegungen zum personellen Gefüge im Vorstand überflüssig mache. Stada habe Retzlaff zweifellos viel zu verdanken. »Er hat dieses Unternehmen groß gemacht.« Auf seine frühere Position könne der ehemalige Firmenchef aber nicht automatisch Anspruch erheben, so Wiedenfels. »Der Chef dieser Company bin ich. Punkt.«

 

Plus von 7 Prozent

 

Allen Zerwürfnissen zum Trotz kann Stada für das erste Halbjahr 2016 einen beträchtlichen Gewinnzuwachs verbuchen. Gründe dafür sind das gut laufende Generika-Geschäft sowie eine günstigere Steuerquote. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) stieg auf rund 202 Millionen Euro an. Das sei ein Plus von 7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015, sagte Finanzvorstand Helmut Kraft bei der Bilanzvorlage. Von Januar bis Juni 2016 setzte der Konzern demnach rund 1,03 Milliarden Euro um, der ausgewiesene Gewinn betrug 82 Millionen Euro – ein Sprung von 53 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie Kraft betonte.

 

Neben dem starken Generika-Geschäft treiben laut Weidenfels bekannte Marken wie die Sonnenschutzpflege Ladival oder das Erkältungsmittel Grippostad den Konzernumsatz an. Auf Generika will Stada weiterhin setzen, denn zweifellos bildeten sie die »solide Basis« des Unternehmens. Künftig soll der Fokus aber verstärkt auf dem Markenbereich liegen.

 

Nicht zuletzt weil Stada in diesem Segment bereits Fuß gefasst habe – neben Deutschland und Großbritannien etwa auch in Osteuropa –, will der Konzern hier verstärkt investieren. Künftig werde das Unternehmen nicht mehr nach Marktregionen gesteuert, sondern nach Generika und Marken, kündigte Wiedenfels an. Beide Kernsegmente sollen »konsequent« weiterentwickelt werden. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa