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Atemwegsinfekte

Antibiotikaverzicht gefahrlos möglich

10.08.2016  09:04 Uhr

Von Maria Pues / Eine britische Untersuchung zeigt: Die Furcht vor bakteriellen Superinfektionen bei selbst limitierenden Atemwegserkrankungen ist unbegründet. Verzichten Ärzte bei Schnupfen, Bronchitis und Co. auf Antibiotika, steigt die Komplikationsrate nur geringfügig.

Atemwegsinfektionen sind in den meisten Fällen viral bedingt und selbst limitierend. Obwohl Antibiotika in diesen Fällen naturgemäß nicht wirken, werden sie dennoch häufig verordnet. Möglicherweise spielen dabei die Erwartungshaltung des Patienten und/oder bei Ärzten die Angst vor bakteriell bedingten Komplikationen eine Rolle.

Eine aktuelle Studie im »British Medical Journal« zeigte nun, dass das Komplikationsrisiko gering ist. Die Wissenschaftler um Professor Dr. Martin Gulliford vom King’s College London werteten Daten aus mehr als 600 Allgemeinarztpraxen mit mehr als vier Millionen Patienten aus. Als selbst limitierende Atemwegsinfektionen gal­ten Erkältung, Pharyngitis, Laryn­gitis, Husten, akute Bronchitis, Otitis media und Rhinosinusitis. Eine merkliche Reduktion der Antibiotikaverordnungshäufigkeit ging nur bei Pneumonien und Tonsillarabszessen mit einer geringfügigen Zunahme einher. Eine um 10 Prozent höhere Verschreibungsrate war demnach mit einer um 12,8 beziehungsweise 9,9 Prozent geringeren Häufigkeit von Pneumonien beziehungsweise Peritonsillarabszessen ver­bunden. Von den anderen untersuchten Komplikationen zeigte keine einen Zusammenhang mit der Häufigkeit von Antibiotikaverordnungen (DOI: 10.1136/bmj.i3410).

 

Anschaulich ist eine Abschätzung, die die Wissenschaftler vornahmen: Wenn eine durchschnittliche englische Arztpraxis ihren Antibiotikaverbrauch bei selbst limitierenden Atemwegs­infekten um 10 Prozent drosselt, würden statt 13 195 Antibiotikarezepten nur 11 165 ausgestellt. Dabei wäre je Praxis mit 1,1 zusätzlichen Pneumonien pro Jahr und mit 0,9 zusätzlichen Peritonsillar­abszessen pro zehn Jahre zu rechnen. /

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