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Sportunfälle

Bei Verletzungspech gilt die PECH-Regel

Datum 06.08.2012  23:03 Uhr

Von Ulrike Viegener / Sport ist Mord, und Breitensport ist Massenmord. In diesem Spruch steckt Einiges an Wahrheit. Denn viele Freizeitsportler haben kein Gefühl dafür, was wirklich gut für sie ist, und übertreiben es mit der sportlichen Aktivität maßlos. Da sind Sportverletzungen vorprogrammiert.

Mangelndes Körpergefühl und unzureichender Trainingszustand sind bei Amateuren häufige Verletzungsursachen. Bei Profisportlern dagegen steht die Extrembeanspruchung im Vordergrund. Besonders verletzungsträchtig sind Fußball und andere Ballsportarten, aber auch Gymnastik treibende Frauen sind sehr gefährdet. Die häufigsten Verletzungen sind Prellungen und Verstauchungen, gefolgt von Knochenbrüchen und Verrenkungen.

Eine Verstauchung (Distorsion) entsteht durch Verdrehen eines Gelenks, wobei die Kapsel und/oder die Bänder geschädigt werden. Die Überdehnung beziehungsweise Zerrung des Kapsel-Band-Apparats führt zu einer starken Schwellung, und es kann sich ein Hämatom bilden. Die Gelenkfunktion ist meist stark eingeschränkt, das Gelenk aber noch – unter Schmerzen – belastbar. Am häufigsten kommt eine Distorsion des Sprunggelenks vor, aber auch Verstauchungen von Handgelenk und Knie sind gängige Sportverletzungen. Zur differenzial­diagnostischen Abklärung sind bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomografie oder Magnet­resonanztomografie erforderlich.

 

Bei Verstauchungen gilt ebenso wie bei anderen Gelenk- und Muskelverletzungen die PECH-Regel (siehe Kasten). Im Anschluss an die Akutversorgung wird das Gelenk für ein bis zwei Wochen stabilisiert. Spätestens nach drei Monaten ist in aller Regel die Belastbarkeit in vollem Umfang wieder hergestellt.

 

Instabiles Gelenk nach Bänderriss

 

Das Umknicken des Fußes kann auch schlimmer enden, nämlich mit einem Bänderriss. Der Außenbandriss am oberen Sprunggelenk ist eine häufige Sportverletzung ebenso wie der Kreuzbandriss am Knie. Die Symptome sind ähnlich, allerdings in der Regel stärker ausgeprägt als bei der Distor­sion: plötzlich einschießende starke Schmerzen, starke Schwellung innerhalb von Minuten und oft ein Blut­erguss. Durch den Bänderriss wird das betroffene Gelenk instabil, was zu einem Wegknicken bei Belastung führt. Um eine chronische Instabilität zu verhindern, muss ein Bänderriss umgehend fachärztlich behandelt werden. Es gibt grundsätzlich zwei Therapieoptionen: konservative Ruhigstellung oder operative Rekonstruktion der verletzten Bandstruktur.

Die PECH-Regel

Die PECH-Regel ist eine Faustregel für die Akutversorgung von Sportverletzungen. Dabei steht P für Pause, E für Eis, C für Compression und H für Hochlagern. Das bedeutet:

 

Sofort nach der Verletzung soll das betroffene Körperteil ruhiggestellt werden.

Durch Kühlung werden die Blutgefäße eng gestellt und der Stoffwechsel heruntergefahren. Blutungen, Schwellungen und sonstige Gewebeschäden können so eingegrenzt und Schmerzen reduziert werden. Eis und Kältepackungen dürfen aber nicht ohne Hülle auf die nackte Haut aufgelegt werden.

Ein Kompressionsverband verhindert mechanisch den Austritt von Blut und Gewebeflüssigkeit. Der Verband darf aber nicht zu straff gewickelt werden.

Der verletzte Körperteil soll hochgelagert werden, um den Blutzufluss und so das Risiko von Einblutungen zu verringern.

 

Eine weitere große Gruppe unerwünschter Sporteffekte sind Prellungen (Kontusionen), die durch stumpfe Gewalteinwirkung ohne äußere Verletzung entstehen. Grundsätzlich können verschiedene Strukturen betroffen sein. Beim Sport stehen Muskel- und Gelenkprellungen im Vordergrund. In vielen Fällen ist der Zusammenprall zweier Sportler ursächlich. Ein für den Fußball typisches Beispiel ist der sogenannte Pferdekuss, eine Prellung des sogenannten Maissiat-Streifens (Tractus iliotibialis), eines sehnigen Verstärkungszugs der Oberschenkelfaszie am seitlichen Oberschenkel.

 

Bei einer Muskelprellung bildet sich zwischen den Muskelfasern ein Bluterguss. Das Muskelgewebe schwillt an, eventuell kann es auch zu einer Muskelverhärtung kommen. Muskelprellungen sind sehr schmerzhaft und bewegungseinschränkend, heilen aber in der Regel spontan aus. Unterstützend können nicht steroidale Antirheumatika sowie eventuell Muskelrelaxanzien eingesetzt werden.

 

Bei schweren Muskelprellungen, die von einer Faszie umschlossene Muskelgruppen, sogenannte Muskellogen betreffen, kann als Komplikation ein Kompartmentsyndrom entstehen: Da die Faszie nur wenig flexibel ist, kann sich das Hämatom nur schlecht ausdehnen. Dadurch kann sich der Druck im Muskel massiv dauerhaft erhöhen. Mögliche Folge ist eine Mangelversorgung des Muskels sowie der begleitenden Nerven. Ein akutes Kompartmentsyndrom ist ein Notfall und erfordert einen umgehenden operativen Eingriff. / 

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