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BAK-Vorstand

Ärzte und Apotheker müssen kooperieren

22.07.2015  09:55 Uhr

Von Daniel Rücker, Berlin / Seit Juni ist Georg Engel Mitglied im geschäftsführenden Vorstand der Bundesapothekerkammer. Der Leiter der Apotheke im Universitätsklinikum Greifswald will sich unter anderem für eine stärkere Rolle der Apotheker in der Versorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln einsetzen.

PZ: Wie würden Sie sich selbst beschreiben, Herr Engel?

 

Engel: Das ist eine schwierige Frage. Ich bin neugierig und an meiner Umwelt interessiert. Mir ist es wichtig, meine Arbeit gut und gründlich zu machen und dabei auch noch Zeit für meine Familie zu haben. Mir gefällt mein Beruf als Krankenhausapotheker, weil mich Arzneimittel einfach sehr interessieren.

 

PZ: Was fasziniert Sie an der Pharmazie?

 

Engel: Das Pharmaziestudium ist aus meiner Sicht eine der spannendsten und vielseitigsten Ausbildungen überhaupt. Es eröffnet einem die Möglichkeit, in vielen naturwissenschaftlichen Disziplinen zu arbeiten.

 

PZ: Sie haben sich für die Krankenhauspharmazie entschieden. Warum?

 

Engel: Dafür gibt es nicht den einen, entscheidenden Grund. Mein Weg in die Krankenhausapotheke ist auch nicht ganz gerade verlaufen. Nach meinem Pharmaziestudium in Frankfurt am Main habe ich mich für die Pharmakologie interessiert und deshalb noch Medizin studiert. Danach habe ich in verschiedenen klinisch-pharmakologischen Instituten auch als Oberarzt gearbeitet. Im Jahr 1999 ergab sich für mich die Möglichkeit, die Leitung der Apotheke des Universitätsklinikums Greifswald zu übernehmen. Ich habe diese Herausforderung gerne angenommen, weil es eine sehr anspruchsvolle Arbeit ist. Sie trägt auf vielen Ebenen zum Erfolg eines Klinikums bei.

 

PZ: Sie sind vor einigen Wochen in den geschäftsführenden Vorstand der Bundesapothekerkammer und damit auch in den der ABDA gewählt worden. Was hat sie dazu bewogen, in die Bundespolitik der Apothekerschaft einzusteigen?

 

Engel: Die Berufspolitik ist für mich nicht neu. Ich bin seit 2003 als Delegierter in der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern aktiv, seit 2007 bin ich im Kammervorstand und seit Januar dieses Jahres Präsident der Apothekerkammer. Da war es nur konsequent, auch ein überregionales Amt anzunehmen.

 

PZ: Was motiviert Sie?

 

Engel: Ich möchte die Rolle der Apotheker in der Arzneimittelversorgung stärken, damit sie ihre Fähigkeiten zum Vorteil der Patienten anwenden können. Es steht außer Frage, dass wir an vielen Stellen die Arzneimittelversorgung positiv beeinflussen können und dies auch jetzt schon tun.

 

PZ: Was könnten die Apotheker noch besser machen?

 

Engel: Sie sollten noch stärker als bislang Einfluss auf die Arzneimittelauswahl nehmen und ihre Kompetenz noch intensiver für die Beratung der Ärzte nutzen. In den Krankenhäusern funktioniert dies auch bereits.

 

PZ: Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen den Apothekern in Kliniken und denen in der Offizin?

 

Engel: In vielen Krankenhäusern gibt es bereits therapeutische Teams, hier funktioniert die interprofessionelle Zusammenarbeit. In der ambulanten Versorgung tun wir uns noch schwer. Oftmals sind bei Ärzten und Apothekern die gegenseitigen Vorbehalte noch zu groß. Natürlich gibt es auch hier schon Kooperationen. Das ist aber noch nicht der Normalfall.

 

PZ: Wie könnte sich diese unbefriedigende Situation Ihrer Meinung nach verbessern lassen?

 

Engel: Sicher nicht per Anweisung. Das muss von unten kommen, direkt aus der praktischen Arbeit. Ärzte und Apotheker müssten in ihrem Ort aufeinander zugehen. Verbände und Kammern können das nicht von außen anordnen. Aus meiner Sicht wären dafür gemeinsame Fortbildungen sinnvoll, die von beiden Heilberufskammern organisiert werden.

 

PZ: Was wollen Sie als Mitglied des geschäftsführenden Vorstands noch forcieren?

 

Engel: Ich möchte daran mitwirken, dass die Menschen in Deutschland erkennen, wie wertvoll Apotheker auch bei der Versorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln sind, indem sie Patienten und Ärzte beraten und damit eine wesentliche Instanz für eine optimale Arzneimitteltherapie sind. Diese Leistung wird in unserer Gesellschaft nicht ausreichend gewürdigt. Außerdem ist es mir wichtig, die Weiterbildung und regelmäßige Fortbildung der Apotheker zu einer Selbstverständlichkeit zu machen. Fortbildungen sollten für jeden Apotheker ein fester Bestandteil der Arbeit sein. /

 

»Apotheker sollten noch stärker als bislang Einfluss auf die Arznei­mittelauswahl nehmen.«

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