Pharmazeutische Zeitung online
Intelligentes Skalpell

Messer erkennt Krebsgewebe

26.07.2013  10:40 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Britische Forscher haben eine Art intelligentes Operationsinstrument entwickelt, das noch während des Eingriffs Krebsgewebe von gesundem Gewebe unterscheiden kann. In ersten Untersuchungen lieferte das sogenannte iKnife zu 100 Prozent korrekte Ergebnisse. Weitere Untersuchungen sind nötig, bis das Gerät in die Praxis Einzug halten kann.

Solide Tumoren müssen möglichst vollständig operativ entfernt werden. Dabei ist es für Chirurgen häufig schwierig, gesundes von krankem Gewebe zu unterscheiden. Belässt der Operateur Tumorgewebe im Körper, ist meist ein zweiter Eingriff nötig. 

Das ist etwa bei einer von fünf operierten Brustkrebspatientinnen der Fall. Deshalb analysieren im Zweifelsfall noch während der Operation Pathologen Gewebeproben im Labor. Es kann bis zu einer halben Stunde dauern, bis die Ergebnisse vorliegen. Schneller könnte es in Zukunft mit dem iKnife gehen, das ein Team um Dr. Zoltan Takats vom Imperial College London entwickelt hat und aktuell in »Science Translational Medicine« vorstellt (doi: 10.1126/scitranslmed.3005623).

 

Rauch mit Information

 

Bei dem iKnife handelt es sich um einen sogenannten Elektrokauter mit Zusatzfunktion. Elektrokauter sind Operationsinstrumente, die an ihrer Spitze einen feinen Draht aufweisen, der durch elektrischen Strom erhitzt wird. Sie werden heute standardmäßig bei Operationen eingesetzt, vor allem wegen des geringen Blutverlusts. Während des Schneidens verbrennt der Kauter das Gewebe. Der entstehende Rauch wird normalerweise weggesaugt. Takats bemerkte jedoch, dass der Rauch wertvolle Informationen über das verbrannte Gewebe enthält, und verband einen Elektrokauter mit einem Massenspektrometer. Dieser erstellt innerhalb von etwa drei Sekunden ein chemisches Profil des verbrannten Gewebes.

 

Für ihre Untersuchung analysierten die Forscher Proben verschiedener Organe, von denen 1642 Krebsgewebe und 1309 gesundes Gewebe darstellten. Für alle erstellten sie eine chemische Signatur des Rauchs und speisten sie in eine Datenbank ein. Ihre Methode testeten die Wissenschaftler anschließend an 81 Patienten, während eines chirurgischen Eingriffs. Durch Abgleich der Signatur mit der Datenbank konnte das iKnife zu 100 Prozent korrekt zwischen gesundem und pathologischem Gewebe unterscheiden. Als Vergleich diente das Ergebnis der postoperativen histologischen Diagnose.

 

In dieser Untersuchung konnte der Operateur das Ergebnis während des Eingriffs nicht sehen. In einer nächsten Studie wollen die Forscher dem Chirurgen das Ergebnis während der Operation zugänglich machen und testen, ob hierdurch der OP-Erfolg verbessert werden kann. »Wir glauben, dass das iKnife das Potenzial hat, die Rückkehrraten von Tumoren zu senken und die Überlebensraten zu steigern«, sagt Takats laut eine Mitteilung der Universität. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa