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Darmkrebs

Streptokokken-Art fördert Tumorwachstum

18.07.2017  13:29 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Das Bakterium Streptococcus gallolyticus gallolyticus (SGG), das zur normalen Darmmikrobiota von Rindern gehört, fördert beim Menschen das Wachstum von Darmtumoren. Das berichten Forscher um Dr. Ritesh Kumar vom Texas A&M Health Science Center in Houston in den USA aktuell im Fachjournal »PLOS Pathogens« (DOI: 10.1371/journal.ppat.1006440).

 

SGG kann beim Menschen Erkrankungen wie Endokarditis, Meningitis und Bakteriämie hervorrufen. Wie das Bakterium auf den Menschen übertragen wird, ist noch unklar. Seit Langem ist bekannt, dass eine starke Assoziation zwischen einer SGG-Infektion und einer Darmkrebserkrankung besteht. So weisen etwa 60 Prozent der Patienten mit einer SGG-bedingten Endokarditis auch ein Kolonkarzinom auf. Um zu klären, ob das Bakterium aktiv an der Entwicklung von Tumoren beteiligt ist oder lediglich gut auf Tumorgewebe wächst, untersuchten die Forscher um Kumar die Rolle des Erregers in der Pathogenese von Darmkrebstumoren genauer.

 

Zum einen verfütterten sie die Bakterien an Modell­mäuse mit erhöhtem Darmkrebsrisiko, die daraufhin ein doppelt so großes Tumor-Gesamtvolumen entwickelten wie Kontrolltiere, die eine andere Bakterienart erhalten hatten. In-vitro-Untersuchungen zeigten, dass sich humane Kolonkarzinom-Zellen schneller teilten, wenn SGG in der Kultur anwesend waren. Zum anderen untersuchten die Forscher 148 Darmtumor-Proben und 128 Proben von nicht entartetem Darmgewebe derselben Patienten. In 74 Prozent der Tumoren konnten die Forscher den Erreger nachweisen sowie in 47 Prozent der Proben von gesundem Gewebe.

 

Noch sei einiges unklar, sagt Seniorautorin Professor Dr. Yi Xu in einer Pressemitteilung des Instituts. So sei zum Beispiel noch nicht geklärt, ob SGG die Tumorgenese initiiert oder nur das Wachstum von vorhandenen Tumorzellen fördert. Dies will das Forscherteam in weiteren Unterschungen mit Mäusen ohne erhöhtes Darmkrebsrisiko testen. Offen ist zudem, ob eine dauerhafte Besiedlung für die negativen Effekte nötig ist oder auch eine vorübergehende Kolonisierung bereits schädlich wirkt. Auch 10 Prozent der gesunden Bevölkerung trägt den Keim im Darm. Die Forscher betonen, dass Patienten mit SGG-Endokarditis oder -Bakteriämie auf Darmkrebs untersucht werden sollten. /

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