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Malathion

Comeback als Läuse-Shampoo

17.07.2012  16:20 Uhr

Von Sven Siebenand / Seit dem 15. Juli gibt es in Deutschland wieder ein Malathion-haltiges Arzneimittel. Infectopedicul® Malathion von Infectopharm ist verschreibungspflichtig und kommt bei Befall mit Kopf- oder Filzläusen bei Erwachsenen und Kindern ab zwei Monaten zum Einsatz.

Das Präparat in Form eines Shampoos sollte im Kühlschrank zwischen 2 und 8 Grad Celsius gelagert werden, die angebrochene Tube nicht über 25 Grad Celsius. Für Anwender ist wichtig zu wissen, dass Malathion durch Chlor und Hitze inaktiviert wird. Auf Schwimmbad und Fönen sollten sie daher verzichten. Das Shampoo muss zweimal direkt hintereinander angewendet werden. Die Behandlung ist nach einer Woche zu wiederholen.

Malathion ist ein organischer Phosphorsäureester, der über seinen Metaboliten Malaoxon parasitenabtötend wirkt. Malaoxon bindet irreversibel an das Enzym Acetylcholinesterase, welches so inaktiviert wird. Infolgedessen kumuliert Acetylcholin im Nervensystem. Die sich daraus ergebende Überstimulierung, die die Parasiten nicht ausgleichen können, führt zu deren Tod. Malathion tötet befruchtete Nissen nicht unmittelbar ab. Die nicht geschlüpften Larven werden laut Fachinformation jedoch so geschwächt, dass sie nicht schlüpfen können, sodass Malathion auch ovizid wirkt.

 

Malathion in Läusemitteln ist nichts Neues. Der Wirkstoff war auch in Deutschland auf dem Markt, wurde aber dem »Deutschen Ärzteblatt« zufolge wegen mangelnder Akzeptanz vor Jahren vom Markt genommen. Dazu gehörte wohl auch der penetrante Geruch früherer Zubereitungen. Das glaubt die Firma Infectopharm in den Griff bekommen zu haben. Der PZ wurde vonseiten des Herstellers mitgeteilt, dass das neue Präparat neben »seiner angenehmen Textur eine attraktive Farbe und einen Geruch aufweist, der an ein kosmetisches Produkt erinnert«.

 

Ob sich die neue Zubereitung auf dem umkämpften Läusemittel-Markt wird etablieren können, muss sich zeigen. In der Fachinformation heißt es zum Thema Resistenzen: »Resistenzen gegenüber Malathion wurden berichtet. Die Prävalenz der erworbenen Resistenz kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich.« /

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