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Kontingent-Arzneimittel

»Leidtragende sind die Apotheken«

Datum 13.07.2016  09:02 Uhr

Von Jennifer Evans / Das Thema Lieferengpässe bei Arzneimitteln brennt Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, unter den Nägeln. Mit einer Kleinen Anfrage hatte sie Anfang Juni bei der Regierung auf Auskunft hinsichtlich sogenannter Kontingent-Arzneimittel gepocht. Die Antwort der Regierung ist dürftig.

In letzter Zeit ist im Zusammenhang mit Lieferengpässen öfter das Phänomen Kontingent-Arzneimittel aufgetaucht. Damit sind Medikamente gemeint, die die Hersteller absichtlich nur in limitierter Stückzahl an Großhändler abgeben. Liegt ein Gesetzesverstoß vor, wenn der Großhandel dadurch in Lieferschwierigkeiten gerät, fragte Vogler.

Auf den Vorwurf der Linken, Pharmaunterunternehmen handelten rechtswidrig, wenn sie trotz Lieferfähigkeit den Großhandel nicht bedarfsgerecht belieferten, stellte die Regierung fest: Die Überwachung des Arzneimittelverkehrs obliege den Ländern und sei im Einzelfall zu klären. Dasselbe gelte für die Kritik der Linken, dass möglicherweise durch Export die bedarfsgerechte Apothekenbelieferung gefährdet sei. Vogler hält die Auskünfte der Bundesregierung für unbefriedigend: »Statt die Probleme anzupacken, verharmlost sie und schiebt die Verantwortung auf die Länder«, teilte sie auf Anfrage der PZ mit. »Patienten und Apotheker bleiben auf der Strecke.«

 

Hintergrund der Anfrage der Linken ist der im Arzneimittelgesetz (AMG) geregelte sogenannte Sicherstellungsauftrag. Demnach müssen »pharmazeutische Unternehmer im Rahmen ihrer Verantwortlichkeit eine bedarfsgerechte und kontinuierliche Belieferung vollversorgender Arzneimittelgroßhandlungen gewährleisten«. Kontingent-Arzneimittel machen es nach Ansicht der Linken dem Großhandel häufig unmöglich, diese Vorgabe zu erfüllen. Die vom Hersteller gelieferten Packungen seien oft nicht bedarfsdeckend. Die Regierung stellt nicht klar, ob sie den Sicherstellungsauftrag erfüllt sieht. »Hierzu liegen keine belastbaren Hinweise vor«, heißt es lediglich.

 

Mehr Bürokratie

 

Leidtragende sind Vogler zufolge die Apotheken. Sie seien bei Lieferengpässen praktisch gezwungen, Präparate direkt über den Hersteller zu beziehen. Das bedeute mehr Bürokratie sowie finanzielle Nachteile, wenn etwa ausgehandelte Skonti oder Rabatte mit dem Großhandel entfallen. Die Linksfraktion vermutet zudem, dass Engpässe in Deutschland auch durch den bevorzugten Export von bestimmten Medikamenten entstehen. Für die Patienten bedeute der Direktbezug der Apotheken beim Hersteller längere Wartezeiten. »Denn die beim Großhandel eingespielte schnelle Lieferung innerhalb von Stunden funktioniert dabei nicht«, so die Fraktion.

 

Auch die Auskunft darüber, wie künftig versorgungsgefährdende Engpässe bedingt durch Export oder Kontingent-Arzneimittel verhindert werden könnten, bleibt die Regierung schuldig. /

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