Pharmazeutische Zeitung online
Review

Salzverzicht hat kaum Vorteile

12.07.2011  15:08 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Eine mäßige Reduktion des Kochsalzkonsums verlängert nicht das Leben und schützt auch nicht vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies ergab ein Review, das in der aktuellen Ausgabe der »Cochrane Library« veröffentlicht wurde.

Ein hoher Salzkonsum gilt als Risikofaktor für Bluthochdruck und damit für Herzerkrankungen. Um zu testen, ob eine Reduktion der Salzaufnahme das Leben verlängert, führten Professor Dr. Rod Taylor und seine Kollegen von der University of Exeter eine systemische Literaturanalyse durch. Insgesamt sieben Studien mit fast 6500 Probanden flossen in die Metaanalyse ein, davon drei mit normotensiven Personen, zwei mit Bluthochdruck-Patienten, eine mit normotensiven und hypertensiven Probanden sowie eine mit Herzinsuffizienten.

Durch intensive Betreuung konnten die Studienteilnehmer ihre Salzaufnahme im Schnitt geringfügig um 27 bis 39 mmol/24 h senken. Nach mehr als sechs Monaten führte dies zu einer Reduktion des Blutdrucks um 1 bis 4 mmHg. Auf die Mortalität und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatte dies kaum Einfluss. Das relative Risiko für Tod durch alle Ursachen lag für die normotensiven Probanden bei 0,9 in der Salzrestriktionsgruppe im Vergleich zur Kontrolle, für die Hypertensiven bei 0,96. Für die Herz-Kreislauf-Mortalität lag das relative Risiko bei 0,71 für die normotesiven Probanden und bei 0,84 für die Bluthochdruck-Patienten. Bei den Herzinsuffizienz-Patienten erhöhte die Salzrestriktion die Gesamtmortalität sogar um das 2,6-Fache.

 

Experten bemängeln die geringe Aussagekraft der Metaanalyse: Die Probandenzahl sei zu niedrig, die Studienpopulation zu heterogen und die erzielte Salzreduktion zu gering. Taylor selbst gibt in der Publikation an, dass Daten von 18 000 Probanden nötig seien, um Gesundheitseffekte nachweisen zu können. Die Forscher fordern große, über einen langen Zeitraum angelegte Interventions-Studien, um die Wirkung von Salzrestriktion auf die Gesundheit abschließend zu klären. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
KreislaufHerz

Mehr von Avoxa