Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Qualitätsmanagement

Ein System für alle Apotheken

Datum 07.07.2008  15:57 Uhr

Qualitätsmanagement

<typohead type="3">Ein System für alle Apotheken

Von Bettina Sauer

 

Die Bundesapothekerkammer (BAK) führt ein bundeseinheitliches apothekenspezifisches Qualitätsmanagementsystem ein. Das hat der Vorstand im Februar beschlossen und vergangene Woche bekräftigt.

 

Qualität in der Apotheke lässt sich auf hohem, standardisierten Niveau festlegen, umsetzen und dokumentieren. Möglich machen das Qualitätsmanagementsysteme (QMS). In der Regel fertigen Apothekenmitarbeiter dabei nach einem Einführungslehrgang ein Handbuch an, in dem sie sämtliche Arbeitsprozesse vom Beratungsgespräch bis hin zu komplizierten Rezepturen Schritt für Schritt dokumentieren. Auditoren begutachten das Handbuch und seine praktische Anwendung in den Apothekenräumen und stellen den erfolgreichen Apotheken ein QMS-Zertikat aus.

 

Neben verschiedenen externen Unternehmen bieten auch die Landesapothekerkammern Qualitätsmanagementsysteme (QMS) an. Als Leitlinie dient ihnen dabei seit 1999 die »Mustersatzung für das Qualitätsmanagementsystem der deutschen Apotheken« der ABDA. »Allerdings haben die einzelnen Kammern die Vorgaben der Mustersatzung individuell interpretiert, entsprechend unterschiedlich sehen die QMS heute aus«, sagt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Apothekerkammer Rheinland-Pfalz und Mitglied im BAK-Vorstand. Kiefer beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit QMS, erst für die Kammer Rheinland-Pfalz, seit knapp vier Jahren für die BAK. »Als BAK-Vorstand haben wir uns zu Beginn dieser Legislaturperiode das Ziel gesetzt, die QMS der Landesapothekerkammern zu vereinheitlichen«, sagte Kiefer der PZ. »Das ist uns hiermit gelungen.«

 

Bei einer Sitzung am 20. Februar hatte der Vorstand der Bundesapothekerkammer beschlossen, alle QMS anzugleichen und als »bundeseinheitliche Marke bekannt zu machen«. Bei seiner jüngsten Sitzung in der vergangenen Woche hat der Vorstand diesen Beschluss nochmals bestätigt und bekräftigt. »Wir wollen mit dieser freiwilligen Zertifizierung die Qualität der Apotheken langfristig auf hohem Niveau sichern und auch für Kunden und Patienten erkennbar machen«, sagte BAK-Präsidentin Magdalene Linz.

 

»Längst verfügen viele Bereiche im Gesundheitswesen über einheitliche QMS«, erläuterte Kiefer, »etwa die pharmazeutischen Hersteller- und Großhandelsunternehmen. Zunehmend fordern die staatlichen Aufsichtsbehörden einheitliche Qualitätsstandards auch von den Apotheken.« Des Weiteren verlangen Krankenversicherungen in Ausschreibungen und anderen Anforderungen Zertifizierungen nach einer Norm aus der DIN ISO 9000-Reihe des Deutschen Instituts für Normung. Denn diese Formulierung sei aus anderen Wirtschaftsbereichen geläufig.

 

An die neuen Anforderungen wurde die ABDA-Mustersatzung längst angepasst. In ihrer novellierten Form vom Dezember 2006 beinhaltet sie die Elemente der Norm DIN EN ISO 9001:2000. Zugleich berücksichtigt sie die Leitlinien der BAK und setzt damit den Schwerpunkt des neuen bundeseinheitlichen QMS auf pharmazeutische Leistungen. Dazu gehören die Versorgung mit Arzneimitteln, die Herstellung und Prüfung von Medikamenten sowie die Information und Beratung. Weiterhin sieht sie die novellierte Mustersatzung regelmäßige externe Qualitätsprüfungen vor. Demnach müssen zertifizierte Apotheken mindestens einmal jährlich erfolgreich an der externen Überprüfung der Qualität von Blutuntersuchungen (sofern durchgeführt), Rezepturen sowie der Beratungsleistung teilnehmen.

 

Als Nächstes sollen nun die Landesapothekerkammern ein QMS gemäß novellierter Mustersatzung einführen. Darüber müssen die Delegiertenversammlungen der Landesapothekerkammern abstimmen, wie bereits in Rheinland-Pfalz geschehen. Vereinheitlicht werden fortan auch die Anforderungen an Auditoren, Zertifizierungsverfahren und -stellen. Die Einhaltung all dieser Vorgaben wird eine gemeinsame Bundesstelle garantieren, an die sich alle Landesapothekerkammern vertraglich binden sollen. »Dabei handelt es sich um eine reine Koordinationsstelle«, betonte Kiefer. »Die Lufthoheit bleibt bei den Kammern, die weiterhin die Qualität der pharmazeutischen Dienstleistungen und die Ausgestaltung ihrer Zertifizierungsstellen bestimmen.«

 

Wenn sie keine eigene Zertifizierungsstelle betreiben wollten, könnten sie dabei auch Kooperationen mit anderen Kammern eingehen. Auch das bekannte QM-Logo bleibe als Marke erhalten.

 

Apotheker entscheiden selbst

 

»Auch nach der Reform entscheidet der Apothekenleiter freiwillig, ob und in welches QMS er sich einschreibt«, sagt Kiefer. Allerdings kann er sich durchaus vorstellen, dass Apotheken mit BAK-Qualitätssiegel in Zukunft bei Krankenversicherungen und Patienten als besonders qualitätsbewusste Apotheken gelten. »Apotheken, die bereits über das Zertifikat einer Landesapothekerkammer verfügen, werden unkompliziert auf das neue System umgestellt«, sagte er. »Sie bekommen einen Informationsbrief, in dem steht, welche Anforderungen sie bei der Rezertifizierung nachweisen müssen.« Wenn Apotheken über ein Zertifikat externer Anbieter verfügen und zusätzlich das der BAK erwerben möchten, könnten sie einfach ihr bereits erstelltes Handbuch einreichen und prüfen lassen. Und allen, die noch gar kein QMS hätten, böte sich die Chance, demnächst ein besonders hochrangiges einzuführen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa