Kassen wollen Apothekenvergütung besser verstehen |
05.07.2017 09:37 Uhr |
Kassen wollen Apothekenvergütung besser verstehen
Von Stephanie Schersch / Die Krankenkassen fordern mehr Transparenz über die Vergütung von Apotheken. Mit den stetig wachsenden Arzneimittelausgaben sei auch das Apothekenhonorar gestiegen, heißt es in einem Positionspapier des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung.
Aus Sicht der Kassen ist das Vergütungssystem dabei nicht immer nachvollziehbar. In jedem Fall müsse die Honorierung dringend transparenter gestaltet werden, »um auf der Grundlage von Patientenbedarfen die Vergütungen angemessen gestalten zu können«. Für den Verband ist dieser Schritt Voraussetzung für künftige Honoraranhebungen. »Ohne diese Transparenz dürfen in Zukunft nicht mehr, wie in der Vergangenheit mehrfach durch den Gesetzgeber geschehen, Apothekenvergütungen angepasst werden.«
Darüber hinaus werden die Kassen nicht müde, ihre Forderung nach einer Liberalisierung des Apothekenmarkts zu wiederholen. »Eine Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbots ist aus Markt- und Wettbewerbsgründen geboten«, heißt es. Insgesamt möchten die Krankenkassen den Apothekenmarkt »zukunftsfähig und patientenorientiert« weiterentwickeln. Mit Blick auf die flächendeckende Versorgung setzen sie dabei nicht grundsätzlich auf die Stärkung von Präsenzapotheken. Vielmehr fordern sie eine Anpassung der Vertriebsstrukturen, um eine bedarfsgerechte Arzneimittelversorgung auch auf dem Land sicherzustellen. Jede Form der Arzneimittelabgabe müsse sich dabei vor allem am Bedarf der Patienten messen lassen. »Ein ergänzender Versandhandel stellt deshalb ein geeignetes Mittel dar, dieses Ziel zu erreichen«, heißt es. /