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Biopharmazeutika

Verbesserte Compliance per Chip

01.07.2015  09:47 Uhr

Von Ev Tebroke / Biopharmazeutika boomen: Schon jetzt wachsen sie stärker als der Gesamtmarkt. Das betonte der Verband der forschenden Pharmaunternehmen vfa bio vergangene Woche in Berlin anlässlich der Vorstellung seines diesjährigen Branchenreports. Biotechnologisch entwickelte Medikamente werden demnach in den nächsten zehn Jahren die Arzneimitteltherapien entscheidend gestalten.

»Um 2025 herum könnten sie 30 bis 40  Prozent der neu zugelassenen Medikamente stellen«, sagte Jürgen Lücke von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG), die den Report »Medizinische Biotechnologie in Deutschland« nun das zehnte Jahr in Folge im Auftrag des vfa bio herausgibt. Viele davon dürften Lücke zufolge Impfstoffe sein, Schutzimpfungen ebenso wie therapeutische Impfstoffe gegen Krebs. Wichtige Fortschritte prognostiziert er auch dank heute noch kaum etablierten Technologiefeldern wie Gen- und Zelltherapie.

 

Zehn-Jahres-Vergleich

Der Anteil der gentechnisch produzierten Medikamente am gesamten Pharmamarkt wächst laut Report konstant und hat 2014 den BCG-Analysten zufolge erstmals 22 Prozent erreicht. Die wachsende Bedeutung von Biopharmazeutika für Patienten und den Standort Deutschland wird auch im Zehn-Jahres-Vergleich deutlich: Waren 2005 insgesamt 155 Biopharmazeutika zugelassen, so sind es heute bereits 226. Auch die Zahl der in Entwicklung befindlichen Produkte stieg kontinuierlich von 256 im Jahr 2005 auf 604 im Jahr 2014.

 

Hauptanteil an dem Zuwachs haben die monoklonalen Antikörper. Deren Anzahl in der Pipeline hat sich laut Branchenanalyse mehr als vervierfacht, von 79 im Jahr 2005 auf nun 357. Die umsatzstärksten Biopharmazeutika-Segmente waren 2014 die Immunologie (29 Prozent), gefolgt von der Onkologie (21 Prozent). Vor zehn Jahren stand noch der Bereich Stoffwechsel mit 26 Prozent Umsatzanteil an erster Stelle, heute hat er einen Anteil von 20  Prozent. Insgesamt sind die Umsätze mit Biopharmazeutika hierzulande in den letzten zehn Jahren von 2,6 Milliarden Euro auf 7,5 Milliarden Euro auf das Dreifache gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor wuchs von rund 26 500 auf nun knapp 37 700.

 

Zusätzlich zur wachsenden Bedeutung der medizinischen Biotechnologie wird sich den Analysten zufolge auch die Rolle der Hersteller grundsätzlich wandeln. In Zukunft werden sie demnach nicht mehr nur als Zulieferer, sondern vor allem auch als Mitgestalter einer integrierten Gesundheitsversorgung in Erscheinung treten. Ursprünglich als Spielerei gestartet, hätten sich sich digitale Konzepte zunehmend als wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung etabliert, betonte Lücke. Mit den technologischen Möglichkeiten, wie beispielsweise in Biopharmazeutika integrierte Chips, ließen sich Arzneimitteleinnahme oder mögliche Nebenwirkungen besser kontrollieren und steuern. Im Zusammenspiel mit entsprechenden Apps entstünden so Plattformen, mit denen die Effizienz von Arzneimitteltherapien besser eingeschätzt werden könnte, so die Prognose.

 

»Durch neue digitale Plattformen geht es weg von einer reinen Kostenbetrachtung hin zu einer Nutzenbetrachtung«, sagte Lücke. Grundsätzlich gelte es, das kurzfristig auf Kosten orientierte Denken zu überwinden und den längerfristigen gesellschaftlichen Nutzen von Biopharmazeutika in den Vordergrund zu stellen. Eine Forderung, die nicht neu ist, beklagt die Pharmabranche doch schon seit Längerem eine ihrer Ansicht nach zu sehr auf Kosteneinsparung ausgerichtete Gesundheitspolitik.

 

»Um das große Potenzial der medizinischen Biotechnologie in Deutschland zu heben und den medizinischen Fortschritt sicherzustellen, braucht die Branche stabile und innovationsfördernde Rahmenbedingungen«, betonte denn auch Frank Mathias, Vorsitzender von vfa bio. /

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