Pharmazeutische Zeitung online
ABDA-Mitgliederversammlung

Heftige Kritik an Gesundheitspolitik

06.07.2010  19:43 Uhr

Von Daniel Rücker, Berlin / Die Stimmung der Apotheker nähert sich dem Nullpunkt. Die geplanten Spargesetze treffen die Apotheken hart. Gleichzeitig hat die Regierung das geplante Pick-up-Verbot gestoppt. Entsprechend heftig fiel eine Diskussion der ABDA-Mitgliederversammlung am 1. Juli in Berlin aus.

Den Apothekern reicht es ganz offensichtlich. Die aktuellen Pläne der Bundesregierung hätten für manche Apotheken desaströse Folgen. So könnten unter anderem Änderungen bei der Vergütung des Großhandels auf die Apotheker durchschlagen. Am meisten verärgert sind die Apotheker aber darüber, dass die Bundesregierung das im Koalitionsvertrag angekündigte Verbot von Pick-up-Stellen nun doch nicht weiterverfolgen will. Im Kabinettsentwurf zum Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz fehlt das Verbot, das im vorhergehenden Entwurf noch enthalten war. Die Bundesregierung führt nun verfassungsrechtliche Bedenken des Bundesinnenministeriums und des Justizministeriums an.

ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf hatte diese Kehrt­wende bereits im PZ-Editorial der vergangenen Ausgabe kritisiert (Klientelpolitik, PZ 26/2010). Er ließ es auch in seinem Lagebericht währen der Mitgliederversammlung nicht an deutlichen Worten fehlen. »Die Politik geht das Risiko einer nachhaltig drastischen Verschlechterung der Arzneimit­telversorgung sehenden Auges ein und beugt sich damit der massiven Lobby der Drogerieketten. Das ist ein schwarzer Tag für die Arzneimittelsicherheit«, sagte Wolf. Die Regierung habe sich für eine Arzneimittel­versorgung zweiter Klasse entschieden. Er warf CDU, CSU und FDP Politik zugunsten großer Konzerne vor: »Wir erleben Klientelpolitik kontra Arzneimittelsicherheit. Es ist auch vor diesem Hintergrund grotesk, dass die Bundesregierung beim Pick-up mit politischen Scheuklappen agiert."

 

Die Mitgliederversammlung teilte die Kritik des ABDA-Präsidenten uneingeschränkt. Viele Apotheker hatten nach der Bundestagswahl von einer schwarz-gelben Bundesregierung mehr Verständnis für die Belange von Freiberuflern erwartet. Im Koalitionsvertrag wird deren Bedeutung für das Gesundheitswesen auch deutlich hervorgehoben. Nun macht sich unter den Apothekern Enttäuschung breit. Gleichzeitig war aus den Wortbeiträgen der Delegierten deutliche Kampfbereitschaft zu erkennen. Widerstandslos will man sich nicht in sein Schicksal fügen.

 

Als kollektiven Ausdruck der Enttäuschung formulierte die ABDA-Mitgliederversammlung zudem eine Resolution, die unter der Überschrift »Bundesregierung muss Fehleinschätzung bei der Arzneimittelversorgung sofort korrigieren« an Medien und Multiplikatoren weitergegeben wurde (siehe Kasten). / 

Resolution: »Bundesregierung muss Fehleinschätzung bei der

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa