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Saisonale Grippe

Intradermaler Impfstoff für Generation 60+

30.06.2009  13:48 Uhr

Ziel bislang verfehlt

An der saisonalen Influenza versterben jährlich 500 000 bis eine Million Menschen weltweit, in Deutschland pro Jahr zwischen 5000 und 8000. In Epidemie- oder Pandemiezeiten sind die Erkrankungs- und Todesfälle noch wesentlich höher. Ursachen für die hohe Krankheitslast sind die ausgeprägte genetische Variabilität der Influenza-Viren, das große tierische Reservoir (vor allem Schweine und Geflügel) sowie die große Infektiosität der Viren. Aufgrund der massiven Belastung durch die saisonale Influenza hat die Weltgesundheitsorganisation WHO im Jahr 2003 alle Mitgliedstaaten aufgefordert, bis zum Jahr 2010 eine Impfrate von 75 Prozent bei den Risikogruppen zu erreichen. Von diesem Ziel ist Deutschland noch weit entfernt. Bei den Über-60-Jährigen betrug die Durchimpfungsrate in der Saison 2007/08 nur 56 Prozent. Noch schlechter stellte sich die Situation bei chronisch Kranken dar, die eine Impfrate von 28 Prozent erreichten. Extrem niedrig war auch die Impfbereitschaft des medizinischen Personals, von dem sich nur etwa jeder Vierte impfen ließ.

Für den Impfstoff wurde ein Mikronadel-Injektionssystem entwickelt, das mit einer nur 1,5 mm langen und sehr dünnen Mikronadel ausgestattet ist (im Vergleich dazu: bei der intramuskulären Injektion werden 16 bis 25 mm lange Nadeln benutzt). Da die Haut an den für Impfungen empfohlenen Körperstellen eine einheitliche Dicke aufweist, gibt es keine Beeinflussung durch die physischen Eigenschaften der geimpften Personen. So zeigten Untersuchungen, dass die Dermis im Bereich des Deltamuskels eine relativ konstante Dicke besitzt, unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft und Body-Mass-Index (BMI).

 

Erhöhte Seroprotektionsraten

 

Eine kürzere Nadel dürften viele Impfkandidaten als Vorteil ansehen. Das ist jedoch nicht der wichtigste, wie Weinke im Rahmen seines Vortrages deutlich machte. Der klinische Infektiologe stellte eine Phase-III-Studie mit mehr als 3500 Erwachsenen im Alter zwischen 60 und 85 Jahren vor. Diese hatte belegt, dass die Seroprotektionsraten bei intradermaler Gabe eines Grippe-Impfstoffs signifikant höher waren als bei intramuskulärer Applikation. Die systemische Sicherheit war in beiden Gruppen vergleichbar. »Bedingt durch den stärkeren Stimulus in der Haut sind bei intradermaler Applikation jedoch stärkere lokale Effekte wie Hautrötung, Schwellung und Juckreiz möglich«, räumte Weinke ein. Darauf sollte der Arzt die Patienten hinweisen. Im Normalfall klingen diese Lokalreaktionen jedoch nach ein bis drei Tagen ab und werden von den Patienten gut toleriert.

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