Pharmazeutische Zeitung online
Exenatide

EU-Zulassung für Wochenspritze

28.06.2011  14:33 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat einer neuen Formulierung des Antidiabetikums Exenatide die Zulassung erteilt. Als Bydureon® muss das Inkretinmimetikum nur einmal wöchentlich gespritzt werden.

Bereits seit 2007 hat Hersteller Lilly Exenatide als Byetta® am Markt, das jedoch zweimal täglich verabreicht werden muss. By­dureon wird voraussichtlich ab September in Deutschland verfügbar sein, hieß es auf einer Pressekonferenz von Lilly in Berlin.

In Bydureon liegt der Wirkstoff in sogenannten Microspheres verkapselt vor, die aus einem biologisch abbaubaren Polymer bestehen. Nach subkutaner Injektion aggregieren die Microspheres und bilden etwa 3 bis 4 Millimeter große Klümpchen, aus denen der Wirkstoff kontinuierlich freigesetzt wird. Laut Herstellerangaben ähneln die Knoten einem Mückenstich, jucken aber nicht und sind auch nicht schmerzhaft. In den Zulassungsstudien hätten sie bei keinem Patienten zu einem Abbruch der Therapie geführt. Innerhalb von sechs bis acht Wochen löst sich das Material, aus dem die Microspheres bestehen, vollständig auf, und die Knoten verschwinden.

 

Die Standarddosierung von Bydureon beträgt 2 mg Exenatide einmal wöchentlich. Etwa zwei Wochen nach Start der Therapie werden wirksame Plasmaspiegel erreicht. Nach etwa sechs bis acht Injektionen stellt sich ein Steady State ein, in dem der Wirkstoffspiegel im Blut bei etwa 250 pg/ml liegt. Vor allem auf die Kontrolle des HbA1C-Wertes und die Senkung des Nüchternblutzuckers wirkten sich das langsame Anfluten und die gleichmäßige Plasmakonzentration positiv aus. Auch verlangsamte Bydureon die Magenentleerung weniger stark als Byetta, sodass die Patienten seltener über Übelkeit und Erbrechen klagten.

 

Exenatide gehört zur Arzneistoffgruppe der Inkretinmimetika. Wie das natür­liche Inkretinhormon Glucagon-like-Peptide-1 (GLP-1) stimuliert es nach Kohlenhydrataufnahme die Insulinsekretion des Pan­kreas und senkt die Glukagonfreisetzung. Dies geschieht jedoch nur unter hyperglykämischen Bedingungen und nicht bei Normo- oder Hypoglykämie. Exenatide ist indiziert für Typ-2-Diabetiker, deren Blutzucker mit Metformin nur unzureichend eingestellt werden konnte. Bei gleichzei­tiger Behandlung mit Sulfonylharnstoffen besteht die Gefahr von Hypoglykämien.

 

Ein Nebeneffekt der Inkretinmimetika ist die Gewichtsreduktion. Diese ist meist erwünscht, da Patienten mit Typ-2-Diabetes häufig übergewichtig oder adipös sind. Daneben hatte Bydureon in den Zulassungsstudien einen positiven Einfluss auf den systolischen Blutdruck und das Lipidprofil. Die langfristige Wirkung auf verschiedene kardiovaskuläre Risikofaktoren wird zurzeit noch in einer Studie untersucht. Mit deren Ergebnissen ist laut Lilly aber erst in fünf Jahren zu rechnen. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa