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EHEC-Ausbruch

Eine erste Bilanz

28.06.2011  18:11 Uhr

Von Annette Mende / Wissenschaftler haben eine erste Bilanz der EHEC-Epidemie gezogen. Ihr Fazit: Ungewöhnlich viele Fälle des hämolytisch- urämischen Syndroms zeigen, dass wir es mit einem besonders virulenten Erreger zu tun haben. Dieser ist möglicherweise nicht tierischen Ursprungs.

»Es gibt wichtige Unterschiede zwischen der aktuellen EHEC-Epidemie und früheren großen Ausbrüchen von Shigatoxin-produzierenden Escherichia-coli-Infektionen«, schreiben die Forscher des Robert-Koch-Instituts und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf im »New England Journal of Medicine« (doi 10.1056/NEJMoa1106483).

Erstens: Das hämolytisch- urämische Snydrom (HUS) trat bei einem Viertel der Patienten auf, bedeutend häufiger als in früheren Ausbrüchen. Zweitens: Die Mehrheit der HUS-Patienten waren Erwachsene (fast 90 Prozent), vornehmlich Frauen. Drittens: Auslöser war der Escherichia-coli-Stamm O104:H4.

 

Dieser Stamm vereint die Virulenzmerkmale von zwei verschiedenen darmpathogenen Coli-Bakterien: sogenannte enteroaggregative E. coli (EAggEC oder auch EAEC) und Shigatoxin-produzierende E. coli. Möglicherweise handelt es sich bei O104:H4 um einen enteroaggregativen Stamm, der das für ein Shigatoxin kodierende Gen über Bakteriophagen aufgenommen hat. Da EAEC typischerweise hauptsächlich in Menschen vorkommen, könnte der Ursprung des Erregers daher ein Mensch sein und nicht, wie sonst üblich, ein Tier.

 

Unklar ist zurzeit noch, warum Frauen bei der aktuellen EHEC-Epidemie überdurchschnittlich häufig ein HUS entwickelten. Ebenso unbeantwortet bleibt die Frage, ob die ungewöhnliche Altersverteilung der HUS-Patienten eine besondere Eigenart von O104:H4 ist oder dadurch zustande kommt, dass vornehmlich Erwachsene mit dem Erreger in Kontakt kamen. Die Autoren weisen darauf hin, dass die EHEC-Welle in Deutschland noch nicht vorüber ist. Bis zum 27. Juni sind dem Robert-Koch-Institut 3063 Fälle von EHEC-Infektionen gemeldet worden, davon 96 in den vergangenen drei Tagen. Weitere Publikationen werden folgen, um das Bild der Epidemie und des Erregers zu komplettieren. / 

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