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Chronische Migräne

Botox gegen Kopfschmerzen

Datum 28.06.2011  14:33 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Migränepatienten, die ständig unter Kopfschmerzen leiden, können von einer Behandlung mit Botulinustoxin A profitieren. In einigen Ländern ist das Toxin für diese Indikation zugelassen, nicht jedoch in Deutschland.

Die Injektion von Botulinustoxin A (zum Beispiel Botox®) in bestimmte Kopf- und Halsmuskeln führt bei Patienten mit chronischer Migräne zu einer signifikanten Verbesserung der Symptomatik. Das berichteten Experten auf einer von der Firma Allergan gesponsorten Veranstaltung beim Internationalen Kopfschmerzkongress in Berlin.

Professor Dr. David Dodick, Neuro­loge an der US-amerikanischen Mayo Clinic, stellte Studiendaten von Patienten vor, die an mindestens 15 Tagen pro Monat Migräneanfälle erlitten hatten. Nach einer sechsmonatigen Botox-Therapie nahm die Häufigkeit der Kopfschmerz­attacken um durchschnittlich acht Tage pro Monat ab. Am Ende der 14-monatigen Studie hatten fast 70 Prozent der 688 mit Botox behandelten Patienten nur noch halb so viele Migräneanfälle wie zu Stu­dienbeginn. Dodick zufolge wurde die Therapie gut vertragen. Häufigste Nebenwirkungen waren Nackenschmerzen, Muskelschwäche und herabhängende Augenlider. Insgesamt brachen weniger als 4 Prozent der Patienten die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab. »Das ist sehr wenig«, sagte der Mediziner. Aus vergleichbaren Studien mit anderen Medikamenten zur Anfallsprophylaxe bei Migränepatienten seien Abbruchquoten von 10 bis 15 Prozent bekannt.

 

Von chronischer Migräne spricht man, wenn ein Patient mindestens drei Monate lang an mindestens 15 Tagen monatlich unter Kopfschmerzen leidet. Migräneanfälle sind typischerweise gekennzeichnet von einseitigen, pochenden Kopfschmerzen, die sich bei Bewegung verschlimmern, Übelkeit sowie Überempfindlichkeit gegen Licht, Lärm und/oder Gerüche. Mögliche Auslöser (Trigger) eines Migräneanfalls sind Schlafmangel oder -übermaß, unregelmäßige Nahrungsaufnahme, Alkohol, das Wetter, Licht, Gerüche, hormonelle Schwankungen, Stress oder Entspannung nach erlebtem Stress. Bei jedem Migräne­patienten sind die verschiedenen Symptome und Trigger dabei unterschiedlich relevant. Nicht jeder Patient weist alle Symptome auf und nicht jeder reagiert auf dieselben Auslöser.

 

Botulinustoxin ist eines der stärksten biologischen Toxine. Oral sind 0,1 µg tödlich. Botulinustoxin A ist eine von sieben Fraktionen des natürlicherweise von Clostridium botulinum produzierten Toxins. Es führt zu einer irreversiblen Hemmung der neuromuskulären Übertragung und wirkt so als peripheres Muskelrelaxans. Der Wirkmechanismus bei chronischer Migräne ist nicht vollständig aufgeklärt. Möglicherweise hemmt Botulinustoxin A die Entwicklung der zentralen Erregbarkeit. Derzeit ist Botox in zehn Ländern zur Behandlung der chronischen Migräne zugelassen, darunter die USA und Großbritannien. In Deutschland ist das Medikament zugelassen zur Behandlung verschiedener Spastiken sowie bei übermäßiger Axelschweißproduktion, die anders nicht ausreichend behandelbar ist. Daneben finden Präparate mit Botulinustoxinen kosmetische Anwendung zur Glättung von Gesichtsfalten, teilweise im recht frag­würdigen Rahmen sogenannter »Botoxpartys«. / 

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