Pharmazeutische Zeitung online
Schlaganfall

Die zehn wichtigsten Risikofaktoren

29.06.2010  13:59 Uhr

Von Nadine Sander / Zehn wichtige Risikofaktoren für Schlaganfälle lassen sich aus einer neuen Studie ableiten. Besonders gefährlich sind demnach Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und ungesunde Ernährung.

Zehn Risikofaktoren sind für 90 Prozent aller Schlaganfälle verantwortlich. Dies ist das Ergebnis der INTERSTROKE-Studie unter Leitung von Dr. Martin J. O’Donnell von der McMaster University im kanadischen Hamilton, die kürzlich in der Fachzeitschrift »The Lancet« erschienen ist (doi: 10.1016/S0140-6736(10)60834-3). An der Untersuchung über drei Jahre nahmen 3000 Schlaganfallpatienten und 3000 Kontrollpersonen aus 22 Ländern teil. Sie füllten Fragebögen zu ihren Lebensgewohnheiten aus und ließen sich ärztlich untersuchen. Als Maß für die Risikofaktoren galt das sogenannte populationsattributable Risiko (PAR). Dieser Wert, angegeben in Prozent, entspricht dem Anteil der Patienten, die durch einen bestimmten Faktor erkrankt sind. Zum Beispiel ergibt sich für den PAR der sportlich wenig aktiven Personen ein Wert von 18,9 Prozent. Dies ist der Anteil an Personen, deren Schlaganfall auf Bewegungsarmut zurückzuführen ist. Die Gesamtsumme aller PAR kann dabei 100 Prozent überschreiten, da eine Person durch mehrere Risikofaktoren erkrankt sein kann.

Der Auswertung zufolge, sind Bluthochdruck, Bewegungs­mangel, abdominale Adipositas, Rauchen und ungesunde Ernährung für 80 Prozent der Schlaganfälle verantwortlich. Nimmt man Blutfette, kardiale Ursachen, Depressionen, Diabetes, psychischen Stress und Alkoholmiss­brauch hinzu, werden 90 Prozent der Schlaganfallursachen abgedeckt. Je nach Ausprägung der Krankheit gibt es aber Unterschiede. So sind für den ischämischen Schlaganfall, dessen Ursache ein verstopftes Gefäß im Gehirn ist, alle zehn Faktoren wichtig, aber die Blutfette von entscheidender Bedeutung. Beim hämorrhagischen Schlaganfall, ausgelöst durch Einblutungen ins Gehirn, sind Bluthochdruck, Rauchen, abdominale Adipositas, Ernährung und Rauchen die Hauptrisikofaktoren. Die Blutfette haben für den hämorrhargischen Schlaganfall weniger Bedeutung.

 

Das Interessante an diesen Ergebnissen: Neun von zehn Risikofaktoren decken sich mit den Ergebnissen der INTERHEART-Studie, die vor sechs Jahren ebenfalls in »The Lancet« erschienen ist und Risikofaktoren für Herz­infarkt unter die Lupe nahm (doi: 10.1016/S0140-6736(04)17018-9). Die Gewichtung weicht jedoch ab: Die Blutfette beispielsweise stehen unter den Risikofaktoren für Herzinfarkt an erster Stelle, nehmen aber beim Schlaganfall nur Platz sechs ein. In den untersuchten Ländern traten jeweils die gleichen Risikofaktoren für Schlaganfälle auf. Deren Gewichtung könne sich allerdings nach Ländern (arm/reich) und ethischen Gruppen unterscheiden, so die Autoren. Dies soll jetzt in einer zweiten Phase der Studie geklärt werden. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa