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Neue Abgabeverordnung

HIV-Tests bald frei verkäuflich

13.06.2018  09:55 Uhr

Von Anna Pannen / Ab dem Herbst soll es HIV-Selbsttests im deutschen Einzelhandel geben. Das hat Bundesgesundheits­minister Jens Spahn (CDU) agekündigt. Apothekenexklusiv sollen sie nicht sein. Dafür muss das Ministerium Gesetze ändern.

Künftig sollen Bürger in Deutschland selbst testen können, ob sie sich mit HIV infiziert haben. Die entsprechenden Schnelltests sollen ab Herbst frei im Handel erhältlich sein. Bislang dürfen nur Gesundheitsämter und Beratungsstellen Schnelltests auf HIV nutzen.

»Der HIV-Selbsttest ist ein Meilenstein beim Kampf gegen Aids«, sagte Jens Spahn gegenüber der Funke-Mediengruppe. Er könne auch jene erreichen, die sich sonst nicht testen lassen würden. Gegenüber dem Fernsehsender RTL hatte er am Sonntag erklärt, dass die HIV-Tests künftig keine Apothekenexklusivität besitzen sollen. »Sie werden beispielsweise auch in Drogeriemärkten erwerbbar sein«, so der Politiker. Dazu soll die Medizinprodukte-Abgabeverordnung geändert werden. Einen entsprechenden Referentenentwurf legte das Ministerium bereits vor.

 

Die Deutsche Aids-Hilfe begrüßte den Plan. »Die Einführung des Selbsttests ist ein wichtiger Schritt«, sagte Vorstandsmitglied Sylvia Urban. Manche Menschen scheuten sich, einen HIV-Test im Gesundheitsamt durchführen zu lassen. Andere schöben den Gang zum Amt vor sich her. Diesen Menschen helfe es, wenn sie den Test unkompliziert kaufen könnten, so Urban. So könnten mehr Menschen früh von ihrer Infektion erfahren und rechtzeitig behandelt werden, was wiederum weitere Übertragungen verhindere.

 

Falsch-positive Ergebnisse

 

HIV-Schnelltests lassen sich recht unkompliziert durchführen. Etwas Blut aus der Fingerkuppe wird auf ein Messfeld gegeben und der Test weist dann innerhalb von 15 Minuten Antikörper gegen das HI-Virus nach – oder eben nicht. Die Aidshilfe warnt auf ihrer Internetseite allerdings auch, dass es in seltenen Fällen zu falsch-positiven Ergebnissen kommen kann. Auch funktioniert der Test frühestens 12 Wochen nach einer möglichen Übertragung, da sich erst dann die nachzuweisenden Antikörper gebildet haben.

 

In Deutschland leben laut Aidshilfe derzeit rund 12 700 Menschen mit einer unerkannten HIV-Infektion. Im Jahr 2016 wurden 3700 Neudiagnosen gestellt. 1100 davon erfolgten viel zu spät, sodass die Patienten bereits an Aids erkrankt waren.

 

Auch die ABDA steht Selbsttests grundsätzlich positiv gegenüber. »Je früher eine HIV-Infektion erkannt wird, desto besser«, sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Über Apotheken würden die Tests viele Menschen niedrigschwellig erreichen. Apotheker würden Käufer aber stets auf die Grenzen des Tests hinweisen, stellte er klar. Schließlich seien falsch-positive Ergebnisse möglich und Anwender würden dann fälschlicherweise denken, HIV-positiv zu sein. »Ein Selbsttest kann eine ärztliche Diagnose deshalb nicht ersetzen«, so Schmidt./

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