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Mandeln

Drinlassen ist langfristig besser

13.06.2018  10:00 Uhr

Von Annette Mende / Kindern die Gaumen- und/oder Rachenmandeln herauszunehmen, mag kurzfristig von Vorteil sein. Im Erwachsenenalter erkranken Menschen nach einer Mandel-OP aber häufiger an Atemwegsinfekten, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und Infektionen. Das zeigt eine Studie von Autoren um Dr. Sean G. Byars von der University of Melbourne in Australien im Fachjournal »JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery« (DOI: 10.1001/jamaoto.2018.0614).

 

Die vollständige oder teilweise Entfernung der Mandeln stellt bei Kindern mit ständig wiederkehrenden Mandel- oder Mittelohrentzündungen meist die letzte therapeutische Option dar. Mit Blick auf mögliche akute Komplikationen wie Schmerzen und Nachblutungen waren Ärzte damit in den letzten Jahren aber bereits zurückhaltender geworden. Laut der deutschen S2k-Leitlinie aus dem Jahr 2015 soll eine OP erst ab drei bis fünf akuten Entzündungen pro Jahr in Erwägung gezogen werden.

 

Die aktuelle Studie liefert weitere Argumente für eine restriktive Indikationsstellung. Byars und Kollegen verglichen anhand von dänischen Registerdaten das Erkrankungsrisiko von Personen, denen innerhalb der ersten neun Lebensjahre die Mandeln entfernt worden waren, mit dem von Personen mit ähnlichem Gesundheitszustand, die ihre Mandeln behalten hatten. Insgesamt wurden mehr als 1,1 Millionen Menschen erfasst und bis zum Alter von 30 Jahren verfolgt.

 

Eine Mandel-OP war mit einem zwei- bis dreifach erhöhten Risiko für Erkrankungen der oberen Atemwege assoziiert; die Entfernung der Rachenmandeln (Adenoidektomie) bedeutete dabei einen zweifachen Risikoanstieg, die Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) einen dreifachen. Risikoerhöhungen wurden zudem für COPD, Infektionen und Allergien gesehen. Langfristig betrachtet waren Erkrankungen, zu deren Behandlung die Operation dienen sollte, dadurch nicht signifikant seltener, so das Fazit der Autoren. /

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