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MERS-Coronavirus

Übertragung vom Dromedar auf den Menschen

11.06.2014  09:49 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / In Saudi-Arabien sind bereits mehr Menschen am »Middle East Respiratory Syndrom« (MERS) erkrankt als bislang angenommen, wie eine Erhebung des dortigen Gesundheitsministeriums belegt. Zudem konnten Experten erstmals eine direkte Übertragung des MERS-auslösenden Coronavirus (MERS-CoV) von einem Dromedar, einem einhöckrigen Kamel, auf einen Menschen nachweisen. Die Fallstudie ist nun im »New England Journal of Medicine« (NEJM) erschienen.

Im vergangenen Monat hatte das saudi-arabische Gesundheitsministerium eine rigorose Analyse aller Patientendaten seit 2012 initiiert. Der Erhebung zufolge sind bislang 688 Menschen an MERS erkrankt und 282 von ihnen gestorben, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums. Dies entspricht einer Mortalität von 41 Prozent. 53 weitere Infizierte werden derzeit noch behandelt. Obwohl dies mehr Patienten sind als bislang angenommen, klinge die Infektionswelle bereitsab.

Darauf weist Dr. Tariq Madani, Leiter des Wissenschaftlichen Beratungsgremiums des Ministeriums, in der Pressemitteilung hin: »Obwohl die Erhebung zu einer höheren Gesamtzahl von bislang unbekannten Fällen geführt hat, sehen wir seit mehreren Wochen eine Abnahme der Zahl an Neuinfektionen.« Das Ministerium habe aufgrund der Ergebnisse bereits einige Prozesse implementiert, um die Datenerhebung schneller, effizienter und sicherer zu machen.

 

Zudem wurden Maßnahmen ergriffen, um die Verbreitung des MERS-CoV einzuschränken. Hierzu zählt vor allem die Testung der Kamele auf das Virus. Bereits im Mai hatte die Regierung in Saudi-Arabien zur Vorsicht im Umgang mit den Tieren gemahnt. Enger Kontakt mit Kamelen sollte gemieden werden, wer mit den Tieren arbeite, solle Mundschutz und Handschuhe tragen. Dass diese Vorsichtsmaßnahme berechtigt sind, zeigt eine aktuelle Fallstudie, die Madani und seine Kollegen von der König-Abdulaziz-Universität in Dschidda nun publizierten (doi: 10.1056/NEJMoa1401505). Darin beschreiben die Wissenschaftler die Erkrankung eines vorher gesunden 44-jährigen Mannes, der Anfang November 2013 wegen MERS stationär aufgenommen wurde und kurz darauf starb. Er hatte zuvor ein krankes Dromedar gepflegt. Nasenabstriche des Patienten und eines seiner neun Kamele wurden positiv auf MERS-CoV getestet. Dabei zeigte die genetische Analyse, dass die Genome der Erreger identisch waren. Die serologischen Daten weisen zudem darauf hin, dass das Tier bereits länger infiziert war als der Patient. Die Forscher schließen da­raus, dass die Übertragung vom Dromedar auf seinen Besitzer stattgefunden hat. Sie sehen Kamele als Zwischenwirte für das MERS-CoV an, die Identifizierung des Reservoirs stehe noch aus. /

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