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Ritalin erhöht Arrhythmierisiko

07.06.2016  15:52 Uhr

Von Annette Mende / Das bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzte Stimulans Methylphenidat (unter anderem Ritalin®) erhöht zu Therapiebeginn das Risiko für Herzrhythmusstörungen.

 

Das absolute Risiko ist zwar vermutlich gering, doch sollte vor dem Einsatz von Methylphenidat gründlich der Nutzen der Therapie gegen das mögliche kardiovaskuläre Risiko des Patienten abgewogen werden. Zu dieser Einschätzung kommt ein Autorenteam um Ju-Young Shin vom Lady Davis Research Insti­tute im kanadischen Montreal im »British Medical Journal« (DOI: 10.1136/bmj.i2550).

 

Die Wissenschaftler hatten aus einer südkoreanischen Gesundheitsdatenbank aus einer Population von 114 647 Kindern und Jugendlichen mit Methylphenidat-Verordnung 1224 Fälle von kardiovaskulären Ereignissen extrahiert. Dazu zählten sie Arrhythmien, Bluthochdruck, Herzinfarkte, ischämische Schlaganfälle und Herzversagen. Bei den betroffenen Patienten verglichen die Forscher im Design einer selbstkon­trollierten Fallserie das Risiko unter der Methylphenidat-Therapie mit dem ohne Medikation.

 

Es stellte sich heraus, dass Arrhythmien signifikant wahrscheinlicher während der ersten beiden Monate einer Methylphenidat-Therapie auftraten als in Zeiten, in denen die Kinder unbehandelt waren. Besonders ausgeprägt war das Risiko während der ersten drei Behandlungstage. Das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhte sich nach der ersten Behandlungs­woche und blieb dann während der ersten beiden Monate der Therapie auf dem höheren Niveau; dieses Teilergebnis war jedoch nicht statistisch signifikant.

 

Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, sind Aussagen über Ursache und Wirkung nicht möglich, betonen die Autoren. Ihr Ergebnis sei daher mit Vorsicht zu interpretieren. Dennoch glauben sie, dass Methylphenidat bei bestimmten Patienten ein Trigger für die Entstehung von Herzrhythmusstörungen sein könnte. /

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