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Zukunftsmedizin

Sprechende Spiegel und Organdrucker

02.06.2015  09:56 Uhr

Von Daniel Rücker, Meran / Der technologische Fortschritt wird die Lebenswelt der Menschen in den kommenden Jahren erheblich verändern. Getragen von den vier Trends Bio, Nano, Info und Kogno werde dadurch auch die medizinische Versorgung ein vollkommen neues Gesicht bekommen, prognostizierte der Zukunftsforscher Karlheinz Steinmüller bei der Eröffnung des Pharmacons Meran.

Steinmüller erwartet für die kommenden Jahre gravierende Umbrüche in der Medizin. Mithilfe der Biotechnik werde es immer mehr Tests geben, die die Möglichkeiten von Prävention, Früherkennung und Diagnostik deutlich verbessern können. Ebenfalls von der Biotechnik werde die personalisierte Medizin getrieben. Die Zahl der passgenauen Medikamente für bestimmte Patienten werde steigen, sagte der Zukunftsforscher. In fernerer Zukunft sei es auch denkbar, dass 3-D-Drucker Organe drucken können, die dann anstelle von Spenderorganen eingesetzt werden können.

Die Nanotechnik biete neue Möglichkeiten, so sei es denkbar, dass in einigen Jahren mit Wirkstoff beladene Nanofähren eine Substanz exakt zum gewünschten Einsatzort bringen, etwa durch die Blut-Hirn-Schranke in eine bestimmte Hirnregion. Von der Kognitionswissenschaft verspricht sich Steinmüller Möglichkeiten, die Hirnleistung über elektrische oder pharmakologische Stimulation zu steigern sowie bessere Möglichkeiten bei der Behandlung neurodegenerativer Krankheiten.

 

Informierte Patienten

 

Für sehr wahrscheinlich hält Steinmüller deutliche Änderungen in den Beziehungen zwischen Arzt, Apotheker und Patient. Patienten seien heute schon deutlich besser informiert als vor dem Internetzeitalter, in Zukunft werde das Wissen der Patienten noch größer werden. Allerdings berge dieses im Internet erworbene Wissen auch Risiken, weil Patienten die Informationen fehlinterpretieren könnten oder sogar beim Surfen auf falsche Informationen stießen. Es werde eine immer größere Aufgabe für die Heilberufler, den Patienten beim korrekten Einordnen der Informationen zu unterstützen. Die Informationstechnologie wird auch die Arbeit der Ärzte verändern. Patienten gehen in Zukunft seltener zum Arzt, glaubt Steinmüller. Die Alternative zum Besuch sei dann die Online-Konsultation.

 

In der Apotheke werden Beratung und andere Dienstleistungen künftig deutlich wichtiger, prognostizierte der Zukunftsforscher. Die Kompetenz der Apotheker werde in der Patientenberatung stärker gebraucht, weil die Zahl der Ärzte und deren Zeitbudget kleiner werde. Die Apotheker müssten die Ärzte an dieser Stelle wahrscheinlich entlasten. Chancen für die Apotheker sieht Steinmüller in der personalisierten Medizin. Hier könne der Apotheker seine Erfahrungen mit den Patienten an die Hersteller weitergeben und so zur Verbesserung der Therapie beitragen.

 

Daten sammeln

 

Eine für die Heilberufler bedeutende Entwicklung sei die Konvergenz im Gesundheitsmarkt. Diese schreite zügig voran. Neben den klassischen Feldern Pharmazie und Medizin gehörten immer mehr auch Ernährung, Körperpflege, Wellness, Sport und Schönheitspflege in diesen Markt, so Steinmüller. Hinzu komme die Informationstechnologie. Schon heute hätten Unternehmen wie Google oder Apple zahlreiche Angebote für den Gesundheitsmarkt. Das reiche vom Sammeln und Auswerten von Gesundheitsdaten bis hin zu Apps, die ihre Anwender zu einem gesundheitsbewussten Verhalten anleiten.

 

Bereits auf dem Markt sind neben den Smartphone-Apps sogenannte Weareables, die Gesundheits- und Fitnessdaten sammeln. Denkbar seien aber auch Spiegel, die beim morgen- oder abendlichen Badbesuch mit einer Kamera oder einem Scanner Informationen über den Gesundheitszustand des Menschen sammeln und auswerten. Hier bleibt allerdings offen, ob man das wirklich möchte, sagte Steinmüller. /

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