Pharmazeutische Zeitung online

HIV-Therapie so früh wie möglich starten

02.06.2015  09:56 Uhr

Von Annette Mende / Nach einer HIV-Infektion sollten Patienten so früh wie möglich eine antiretrovirale Therapie (ART) beginnen. Denn ein früher Therapiestart kann nicht nur die Ansteckung anderer verhindern, sondern nützt auch dem Betroffenen selbst.

Dieses Ergebnis früherer Untersuchungen bestätigt nun eindrucksvoll die Zwischenauswertung einer groß angelegten Studie, an der insgesamt 4685 Männer und Frauen mit HIV-Infektion in 35 Ländern teilnehmen. Die START-Studie (Strategic Timing of Antiretroviral Treatment) ist nach Angaben der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) die erste große randomisierte Studie, die diese Fragestellung untersucht. An der Finanzierung ist unter anderem auch das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligt.

Die Teilnehmer der START-Studie waren zu Beginn durchschnittlich 36 Jahre alt, HIV-positiv, unvorbehandelt und hatten mit mehr als 500 Zellen pro µl normale CD4-Zellzahlen. Die Hälfte von ihnen begann sofort mit einer antiretroviralen Therapie, die andere Hälfte erst, als ihre CD4-Zellzahl unter 350 pro µl gefallen war. Nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von drei Jahren waren in der ersten Gruppe 41 Fälle von Aids, schwerwiegenden nicht Aids- bedingten Krankheiten und Tod aufgetreten, in der Gruppe mit verzögertem Therapiebeginn dagegen 86. Das entspricht einer Risikoreduktion um 53 Prozent durch den sofortigen Therapiestart. Dieser Unterschied zeigte sich durchgängig in allen Regionen, in Entwicklungs- wie auch Industrieländern.

 

»Diese Ergebnisse sprechen eindeutig dafür, jeden HIV-Infizierten mit anti­retroviralen Medikamenten zu behandeln, unabhängig von der CD4-Zellzahl«, sagt Dr. Jens Lundgren von der Universität Kopenhagen, Mitautor der noch unveröffentlichten Studie, in einer Pressemitteilung der NIH. Dieses Vorgehen wird derzeit bereits in den US-amerikanischen Leitlinien empfohlen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine ART dagegen erst ab CD4-Zellzahlen unter 500 pro µl. Die deutsch-österreichische Leitlinie ist noch zurückhaltender. Sie nennt als Grenzwert 350 Zellen pro µl, unterhalb dessen eine Therapie erfolgen soll. Für Werte über 500 Zellen pro µl heißt es: »Eine eindeutige Therapieindikation lässt sich in diesem Bereich derzeit nicht konstatieren.« Gut möglich, dass diese Formulierung demnächst geändert wird. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa