Nivolumab erhält PZ-Innovationspreis 2016 |
01.06.2016 09:46 Uhr |
Ein Immuntherapeutikum gegen Hautkrebs hat den 22. Innovationspreis der Pharmazeutischen Zeitung (PZ) gewonnen: der Antikörper Nivolumab (Opdivo®) von Bristol-Myers Squibb (BMS).
Von den 36 neuen Arzneistoffen im Jahr 2015 erfüllten zehn Substanzen die Anforderungen an eine Sprunginnovation, berichtete Sven Siebenand, stellvertretender Chefredakteur der PZ. Am meisten überzeugte der gegen den Checkpoint-Rezeptor PD-1 auf aktivierten T-Zellen gerichtete Antikörper Nivolumab. »Das ist ein komplett neuer Wirkmechanismus«, sagte Siebenand. Der PD-1-Inhibitor Nivolumab richte sich nicht gegen den Tumor selbst, sondern aktiviere die körpereigene Immunabwehr zur Krebsbekämpfung.
Sven Siebenand, stellvertretender Chefredakteur der PZ (rechts), überreichte die Auszeichnung an Han Steutel, Geschäftsführer von BMS in Deutschland.
Der Antikörper wurde als erster Vertreter dieser neuen Wirkstoffklasse in Europa zur Monotherapie des fortgeschrittenen Melanoms bei Erwachsenen zugelassen. Zudem ist der immunonkologische Wirkstoff bei weiteren Tumorarten wie Lungen- und Nierenzellkrebs zugelassen. Studien belegen die hohe klinische Relevanz dieser Therapie bei unbehandelten und vorbehandelten Patienten.
BMS-Geschäftsführer Han Steutel nahm den Preis mit großer Freude entgegen. Er verwies in seinen Dankesworten auf Paul Ehrlich, der das Prinzip der Immunonkologie bereits beschrieben habe. Nivolumab sei ein Durchbruch. »Damit reparieren wir den körpereigenen Mechanismus gegen Krebs.« BMS setze stark auf die Weiterentwicklung seiner Produkte, auch bei Nivolumab. »Wir forschen weiter.«
Der Preisträger wurde von einer achtköpfigen Jury aus Hochschulprofessoren der Pharmazie und Offizinapothekern ausgewählt. Zudem hatten alle Apotheker die Möglichkeit, sich auf der Website der PZ an der Wahl des innovativsten Arzneistoffs 2015 zu beteiligen. Siebenand rief in Meran alle Kollegen auf, sich auch im nächsten Jahr an der Preisträgerkür zu beteiligen.