Pharmazeutische Zeitung online
Orale Desensibilsierung

Mit Erdnüssen gegen Erdnussallergie

01.06.2016  09:28 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Wenn Kinder mit einem Risiko für Lebensmittelallergien regelmäßig in ihrer frühesten Kindheit Erdnüsse zu sich nehmen, senkt dies das Risiko für eine Erdnuss­allergie – und zwar nachhaltig. Das ergab eine Folgestudie der LEAP-Studie, die nun im »New England Journal of Medicine« veröffentlicht wurde.

Die LEAP-Studie hatte im vergangenen Jahr gezeigt, dass eine orale Toleranz­induktion gegen Erdnüsse durch eine frühe Exposition möglich ist. In der Untersuchung, die im gleichen Journal publiziert worden war, hatte eine Hälfte von 628 Risiko-Kindern in den ersten Lebensjahren regelmäßig erdnusshaltige Lebensmittel konsumiert. Die andere Hälfte hatte Erdnüsse strikt gemieden.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Exposition protektiv wirkte: In der Expositionsgruppe hatten bis zu einem Alter von 60 Monaten 1,9 Prozent eine Erdnussallergie entwickelt, während es in der Kontrollgruppe 13,7 Prozent waren. Das entspricht einer Reduktion der Allergieinzidenz um 86 Prozent, berichtete das Forscherteam um Dr. George Du Toit vom King’s College in London (DOI: 10.1056/NEJMoa1414850).

 

Nun stellte dasselbe Team die Ergebnisse der Folgestudie vor, an der 556 der ursprünglichen Probanden teilnahmen. Diese sollten alle für zwölf Monate den Konsum von Erdnüssen und erdnusshaltigen Produkten meiden. Nach diesem Jahr war die Allergieinzidenz in der früheren Expositionsgruppe trotz der Karenz nicht deutlich angestiegen: Sie lag bei 4,8 Prozent gegenüber 18,6 Prozent in der ursprünglichen Vermeidungsgruppe (DOI: 10.1056/NEJMoa1514209).

 

Allerdings hielten sich nicht alle Teilnehmer an das Verbot. Wenn die Forscher in der Analyse nur die Probanden berücksichtigten, die Erdnüsse tatsächlich gemieden hatten, fiel das Ergebnis noch deutlicher aus: Hier hatten 2,1 Prozent der Kinder aus dem Expositionsarm und 19,2 Prozent der Kinder aus dem Vermeidungsarm eine Erdnussallergie entwickelt. Die Forscher schließen aus den Ergebnissen, dass die Immuntoleranz nach einem regelmäßigen Konsum des Allergens bis zum fünften Lebensjahr so stabil ist, dass sie nicht gefährdet wird, wenn der Körper dem Allergen für eine längere Zeit nicht ausgesetzt ist. Wie sich die Immuntoleranz im Verlauf des Lebens entwickelt, wenn der Erdnusskonsum nicht kontrolliert wird, sei nicht abzusehen. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa